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US-Botschafterin Alexa Wesner ist seit rund einem Jahr in Wien tätig

Foto: APA/EPA/Schlager

Die US-Botschafterin Alexa Wesner hat erneut "geheime" Aktivitäten von US-Geheimdiensten in Wien dementiert und sich ausführlich zur sogenannten "NSA-Villa" in Wien-Pötzleinsdorf geäußert. Laut Wesner würden dort "öffentlich zugängliche Daten" ausgewertet werden, auf die jeder zugreifen könne. Weiters seien dort "Österreicher, keine NSA-Mitarbeiter" beschäftigt, die Analysetätigkeiten für die USA ausführen würden.

Open Source Intelligence

Damit bestätigt Wesner Spekulationen, denen zufolge die "NSA-Villa" für sogenannte Open Source Intelligence (OSINT) benutzt werde. Diese Analyse offener Quellen durch Geheimdienste macht mittlerweile einen großen Anteil an der Informationsgewinnung von Nachrichtendiensten aus. Allerdings ist umstritten, ob auch Informationen aus sozialen Medien (SOCMINT) zur Open Source Intelligence zu zählen sind. In diesem Punkt könnten datenrechtliche Komplikationen entstehen, etwa wenn Personenprofile erstellt werden.

"Kein Kommentar" zur NSA

Berichte über eine Abhöreinrichtung der NSA nahe des Wiener UNO-Zentrums will Wesner im Interview mit dem Kurier nicht kommentieren. Auf Nachfrage gibt die gebürtige Texanerin, die seit rund einem Jahr die US-Regierung in Österreich vertritt, allerdings an, dass "nichts Geheimes" in Wien geschehe. Was Wesner damit genau meint, bleibt jedoch offen. (fsc, derStandard.at, 29.9.2014)