Der Libanon hat soeben sein Skandälchen mit seinem Außenminister, der sich ein bisschen danebenbenommen hat. Das heißt, wahrscheinlich hat er sich so benommen wie immer, aber es wurde eben gefilmt und zirkuliert: Gebran Bassil, durch die innerlibanesische Machtkonstellationen - er ist Schwiegersohn des christlichen Hisbollah-Alliierten Michel Aoun - eine Schlüsselfigur des Kabinetts, hat bei einem Treffen in New York mit Gesten angezeigt, was er an der libanesischen Diplomatin C. Z., nach deren Verbleib er fragte, so schätzt. Er meinte wohl so etwas wie "steiler Zahn", Bassil schaut aber aus wie einer, der dafür andere Worte findet.

Man könnte sagen, dass das für die Betroffene immer noch angenehmer ist als damals für die deutsche Kanzlerin die Einschätzung eines ihrer Körperteile durch den Ministerpräsidenten Italiens, Silvio Berlusconi. Aber freundlich oder nicht, früher dachte man, die alten Machos, die diverse Schalter in ihrem Hirnkastl nicht umlegen können, werden irgendwann einmal aussterben. Bassil ist 44 Jahre alt.

Aber Klagen hilft nichts, bevor es besser wird, muss es wohl noch schlechter werden. Die Frauen könnten dazu beitragen: Ein "fescher Hase" aus Angela Merkels Munde über unseren Außenminister wäre ein Anfang. Und EU-Außenpolitikchefin Federica Mogherini könnte als Kriterium für ihre Personalauswahl proklamieren: "Lasst knackige Männerpopos um mich sein." (Gudrun Harrer, DER STANDARD, 1.1.2014)