Klagenfurt - Der Klagenfurter FPÖ-Klub hat die nötigen Unterschriften für einen Antrag zur Abberufung des ihres abtrünnigen Vizebürgermeisters Albert Gunzer beisammen. Klubobfrau Sandra Wassermann sagt am Donnerstag: "Wir gehen aber davon aus, dass Gunzer morgen von sich aus einlenkt." Zehn Unterschriften sind erforderlich, Wassermann betonte, dass man mehr als die erforderlichen habe.

Gunzer hatte am Dienstagabend seinen Chef, Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ), via SMS über sein Antreten bei der Gemeinderatswahl im März 2015 mit einer eigenen Liste informiert.

Erst wenn Gunzer am Freitag nicht von sich aus als Vizebürgermeister und Stadtsenatsmitglied abtritt, werde man in den nächsten Tagen eine Gemeinderatssitzung einberufen, in der dann ein entsprechender Antrag gestellt wird, sagt Wassermann. Die Abberufung ist für Wassermann dann nur mehr ein Formalakt. Die Abstimmung der Fraktion im Gemeinderat erfolgt in geheimer Wahl.

Sie sei sich ganz sicher, dass es in der Stadtpartei zu keinen weiteren Abspaltungen komme. Allerdings musste sie eingestehen, dass Gunzers Ausscheren für sie nicht absehbar war. "Ich habe bis zuletzt gedacht, dass er das nur aus einer Emotion heraus gesagt hat."

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat sich am Donnerstag enttäuscht von den Vorgängen in der Klagenfurter FPÖ gezeigt. Es sei unerfreulich, dass nicht die Verantwortung, sondern Egomanie im Vordergrund stehe, sagte der Bundesobmann am Rande einer Pressekonferenz in Wien.

Einmischen will er sich aber nicht: "Das müssen die Herrschaften dort lösen", sagte er; konkret Landesparteichef Christian Ragger und die Stadtpartei.

Gunzer war am Donnerstag für einen Stellungnahme gegenüber der APA vorerst nicht erreichbar. (APA, 2.10.2014)