Bild nicht mehr verfügbar.

Die Slowenin Alenka Bratušek sollte in der EU-Kommission für die Enegieunion zuständig sein.

Foto: EPA/OLIVIER HOSLET

Brüssel - Kurzzeitig hatte es so ausgesehen, als würde die umstrittene slowenische EU-Kommissarskandidatin Alenka Bratušek selbst das Feld räumen. Nach Angaben von grünen Europaabgeordneten hätte sie ihre Kandidatur für die EU-Kommission aufgegeben. "Bratušek hat ihre Kandidatur zurückgezogen", teilte die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Ulrike Lunacek, am Mittwoch auf Twitter mit. Auch der grüne Europaabgeordnete Michel Reimon gab selbige Nachricht bekannt. Doch der Wunsch war Vater des Gedankens.

Bratušek will wie geplant die Abstimmung im EU-Parlament um 18 Uhr abwarten, obwohl ihr keine Unterstützung entgegenschlägt.

SPÖ-Europaabgeordnete Jörg Leichtfried, Vizepräsident der sozialdemokratischen Fraktion, sagte am Mittwoch, dass Bratušek wohl nicht mehr zur Verfügung stehen werde.

Nach ihrer Anhörung im EU-Parlament hatte es massive Kritik an Bratušek gegeben, die als Vizepräsidentin in der EU-Kommission für die Energieunion zuständig sein sollte. Offen ist, wer der liberalen Politikerin und früheren slowenischen Ministerpräsidentin nachfolgen könnte.

Eine definitive Entscheidung zur Aufstellung der neuen EU-Kommission soll es heute Mittwoch noch nicht geben. Jean Claude Juncker und Martin Schulz, der sich in Italien aufhält, sind in ständigem telefonischen Kontakt. Guy Verhofstadt, Chef der liberalen Fraktion im EU-Parlament kündigte im Gespräch mit derstandard.at an, eine zweite Anhörung von Bratušek zu beantragen.

Der Chef des Umweltausschusses im Europaparlament, Giovanni La Via, sagte am Dienstag dem Internetportal "viEUws", dass sein Ausschuss mehrheitlich gegen die als Kommissions-Vizepräsidentin für die Energieunion vorgesehene Ex-Ministerpräsidentin stimmen werde. Bratusek habe "einige ernste Fehler" im Hearing gemacht. (red/APA, 8.10.2014)