Peking - Im Kampf gegen Korruption und ungerechtfertigte Staatsausgaben hat die chinesische Staatsführung nach eigenen Angaben Milliardenerfolge erzielt. Insgesamt 8,6 Milliarden Dollar (gut 6,8 Milliarden Euro) seien bereits eingespart worden, sagte Staatschef Xi Jinping.

Demnach wurden inzwischen mehr als 160.000 "Phantombeamte" entlassen, die Geld bezogen hätten, ohne zu arbeiten. Zudem seien etwa 74.000 Mitglieder der Kommunistischen Partei wegen verschwenderischer Umtriebe belangt worden.

Den Angaben zufolge wurde die Zahl offizieller Veranstaltungen wie Sitzungen und Konferenzen im Staatsapparat um ein Viertel zurückgefahren. Außerdem seien rund 100.000 überdimensionierte Dienstwagen ausfindig gemacht worden. Die Zahl der in Umlauf gebrachten offiziellen Dokumente wurde demnach deutlich zurückgefahren. Staatsmedien sprach von einem Erfolg im Kampf gegen "Bürokratie, Genusssucht und Luxus".

Präsident Xi hatte nach seinem Amtsantritt im März 2013 eine landesweite Kampagne gegen Korruption und den Missbrauch von Steuermitteln gestartet, um dem Unmut der Bevölkerung angesichts der verbreiteten Bereicherung von Staatsbediensteten zu begegnen. Laut Kritikern wird die Kampagne ohne tief greifende Reformen wie der Schaffung eines unabhängigen Justizsystems aber kaum zum Erfolg führen. (APA, 9.10.2014)