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Snapchat selbst dürfte nicht gehackt worden sein, vielmehr führten Sicherheitslücken bei Drittanbietern zum Bilder-Diebstahl

Foto: APA/DPA

Zigtausende Nutzer des Messengers Snapchat sind allem Anschein nach Opfer einer Hackerattacke geworden. Auf dem berüchtigten Messageboard 4Chan wurden Dateien mit insgesamt über hunderttausend persönlichen Fotos hochgeladen, die sich Snapchat-Nutzer gegenseitig geschickt hatten. Der Messenger-Dienst wirbt damit, versendete Fotos nach einigen Sekunden wieder zu löschen. Nicht zuletzt deshalb benutzen ihn viele auch jugendliche Menschen, um teils anzügliche Selbstaufnahmen zu übermitteln.

Snapchat selbst nicht gehackt

Diese sind nun offenbar in die Hände eines Hacker-Kollektivs geraten. Laut BusinessInsider könnte die Sicherheitslücke allerdings nicht bei Snapchat selbst, sondern bei den Drittanbietern "Snapsave" und "SnapSaved.com" liegen. Mit diesen Erweiterungen lassen sich auf Snapchat versandte Dateien abspeichern, womit der Selbstzerstörungsmechanismus der App außer Kraft gesetzt wird.

Drittanbieter-Apps als Falle?

Die Anwendungen dürften die Bilder aber auch selbst gespeichert haben, wobei nur schwache Sicherheitsmechanismus im Gang waren. Allerdings steht momentan sogar die Option im Raum, dass "SnapSaved" und "SnapSave" bereits als Falle von Kriminellen konstruiert worden waren.

"Viel Kinderpornographie"

Einige Indizien – nicht nur der Verbreitungsweg via 4Chan – lassen laut BusinessInsider darauf schließen, dass es sich bei den Hackern um Kriminelle aus jenem Milieu handelt, das bereits Nacktfotos zahlreicher prominenter Hollywood-Stars veröffentlicht hatte.

Nun sind es also gewöhnliche Menschen, die von den Hackern ins Visier genommen wurde. Besonders heikel ist, dass mehr als die Hälfte aller Snapchat-Nutzer zwischen 13 und 17 Jahre alt sind. Laut 4Chan-Nutzern, die das Bilderarchiv überflogen haben, sei denn auch "ein Großteil der gehackten Bilder als Kinderpornografie zu bezeichnen." (fsc, derStandard.at, 10.10.2014)