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Ein Happy-End in Liebesdingen: Edward Snowden ist wieder mit seiner Freundin vereint

Foto: APA/EPA/Guardian

Ein Dokumentarfilm zeigt Ex-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden und sein Privatleben im russischem Exil. Auch sonst zeichnet der Film von Regisseurin Laura Poitras ein sehr intimes Bild von Snowden. Es zeigt seine permanente Angst vorÜberwachung und einer möglichen Ergreifung durch US-Ermittler.

Betritt Snowden für ein Interview ein Hotelzimmer, zieht er den Telefonanschluss aus der Dose. Als daraufhin der Feueralarm losgeht, vermutet Snowden dahinter eine ferngesteuerte Störaktion, weil seine Überwacher ihn gerade nicht abhören könnten.

Freundin steht weiter zu Snowden

Snowden spricht in "Citizenfour" auch über seine Nervosität und Appetitlosigkeit während der Flucht. Der Zuschauer sieht Snowden beim Ausprobieren von Verkleidungen, während im Hintergrund eine TV-Sendung die Snowden-Affäre mit einem Spionagethriller von John Le Carre vergleicht.

Auch die Freundin des nach Russland geflohenen Ex-Geheimdienstmitarbeiters steht weiter zu ihrem Partner, wie dessen Anwalt Anatoli Kutscherena am Wochenende bestätigte. Über Nacht war ihr abgetauchter Partner einer der meistgesuchten US-Bürger der Welt.

Die Tänzerin Lindsay Mills lebte mit Snowden zusammen im US-Bundesstaat Hawaii, bis Snowden offenbar ohne Vorwarnung verschwand und im Juni 2013 mit der Enthüllung der US-Geheimdienstprogramme zur Überwachung der Internet- und Telefonkommunikation weltweit Schlagzeilen machte. Nach seiner Flucht über Hongkong nach Russland hatte Snowden es vermieden, über Privates zu sprechen. Auch Mills äußerte sich nicht öffentlich. Einige Beobachter vermuteten, die Beziehung sei an den Ereignissen zerbrochen, doch das Gegenteil soll der Fall sein.

Happy-End

"Liebe ist Liebe", sagte der Kreml-nahe Anwalt Kutscherena am Samstag einer Nachrichtenagentur. Mills reise schon seit einer ganzen Weile regelmäßig nach Russland. Die Besuche von Mills seien eine wichtige "moralische Unterstützung" für Snowden. Zusammen würden die beiden das Theater und andere Kulturveranstaltungen besuchen. Auch sonst gehe es Snowden gut, er lerne weiterhin Russisch, sagte Kutscherena. Über Mills selbst ist wenig bekannt. Die zierliche, dunkelblonde Frau mit grünen Augen führte imInternet einen Blog unter dem Titel "Abenteuer einer weltreisenden, Stange tanzenden Superheldin".

In dem am Freitag in New York vorgestellten Dokumentarfilm "Citizenfour" sind Snowden und Mills kurz beim gemeinsamen Kochen an einem unbekannten Ort in Russland zu sehen. Das Gespräch der beiden ist dagegen nicht zu hören. Außerdem zeigt das zweistündige Werk Snowden in Hongkong, seiner ersten Station nach seinem plötzlichen Verschwinden aus der gemeinsamen Wohnung. Den Tränen nahe sagt Snowden seiner Freundin von Hongkong aus, warum er verschwunden ist, und dass er womöglich nie heimkehren könne.

Wollte Freundin schützen

Snowden sagt in dem Film, er habe seine Freundin zu ihrem eigenen Schutz bis zum Schluss im Unklaren über seine Pläne gelassen. Nach der Veröffentlichung erster Dokumente sagt Mills ihrem gesuchten Freund, das vor ihrer Wohnung überall Lastwagen parken würden. Die Mietzahlungen seien gestoppt worden, was Snowden als "seltsam" bezeichnet, weil er einen Dauerauftrag für die Überweisungen eingerichtet habe. (APA, derStandard.at, 12.10.2014)