Eisenstadt – Schon für die nächste Landtagswahl im Frühjahr 2015 verordnet sich die burgenländische SPÖ eine Frauenquote auf der Liste von zumindest 40 Prozent. So verkündeten es Landeshauptmann Hans Niessl und sein Geschäftsführer Robert Hergovich nach dem Landesparteivorstand am Montag. In vier von sieben Bezirken strebe man, so Niessl, überhaupt "gleich einen Reißverschluss an". In Niessls Heimatbezirk, Neusiedl am See, "haben wir dann ein Verhältnis von 7:7".

Luft nach oben

Zur Zeit sitzen fünf rote Frauen in der 18-köpfigen Landtagsfraktion. Diesbezügliche Luft nach oben wäre also fraglos da. Freilich ist die ausgewogene Liste noch kein Garant für eine dann tatsächlich ausgewogene Repräsentanz, denn, so Niessl: "Das Wahlergebnis ist auf jeden Fall zu akzeptieren." Das Burgenland will sich mit der neuen Verfassung ja auch ein starkes Vorzugstimmenwahlrecht geben. Das könnte dann durchaus für Überraschungen sorgen; und zwar sowohl, als auch: "Es kann passieren, dass wir in einzelnen Bezirken dann mehr Frauen als Männer haben, auch das ist klarerweise zu akzeptieren."

Richtung 100 Prozent

Das endgültige Placet für diese Regelung – plus die Forderung nach mehr exekutiven Grenzraum-Schwerpunktkontrollen und gegen den SJ-Wunsch nach Freigabe von Cannabis – erfolgt am Landesparteitag im November, bei dem sich Niessl einer Wiederwahl stellt. Wunschergebnis? "Alles, was Richtung 100 Prozent geht." Eine Latte, über die auch der Bundesparteiobmann hüpfen sollte? "Man kann nicht immer alles vergleichen." (wei, DER STANDARD, 14. 10. 2014)