Ein Stab mit Griff, ein mehr oder minder flutschendes Metallskelett und ein angenähtes Stück Stoff - so ist das Prinzip der meisten Regenschirme. Ihren Dienst tun sie nicht immer gut und wenn, dann oft nicht lange. Justin Nagelberg und Matthew Waldman hatten die sperrigen und fragilen Teile satt. Wenn schon falten und aufspannen, dann richtig, dachten sie sich. Die beiden jungen US-Designer haben einen Schirm erfunden, der auf der Origami-Kunst basiert.

Foto: Justin Nagelberg/Lewis Winkle

Der Schirm namens "Sa™" arbeitet mit dem Prinzip der Oberflächenspannung. Nötig ist dafür nur ein Stück flaches Plastik, der Schirm ist "aus einem Guss" sozusagen. "Sa" steht für die japanischen Worte "kasa", "same" und "sasu" für "Schirm", "Regen" und "Halten". Einige Monate verbrachten die Produktdesigner mit dem Falten von Prototypen aus Papier.

Foto: Justin Nagelberg/Lewis Winkle

Das Ergebnis: ein simples, leichtes und angeblich windfestes Produkt mit Magnetmechanismus, gemacht aus recycelbarem Plastik. Angenehmer Nebeneffekt der Origamitechnik: Weil das Metallskelett gänzlich wegfällt, läuft der Träger nicht mehr Gefahr, andere Passanten zu stechen. Finanziert soll das Projekt mit Kickstarter werden. Das Ziel zur Startfinanzierung ist bereits geschafft. Jetzt wartet die Erfindung darauf, in Produktion zu gehen. Die ersten 500 Stück fanden schon ihre Käufer für vergünstigte 69 US-Dollar inklusive Versand. Für März nächsten Jahres sind die nächsten Auslieferungen geplant, dann wird der Schirm etwas teurer. Bis dahin wird sich auch gezeigt haben, ob Origami gegen Wind und Wetter etwas kann.

89 US-Dollar (inklusive Versand) soll ein Origamischirm kosten.
Foto: Justin Nagelberg/Lewis Winkle

(adem, derStandard.at, 18.11.2014)