Wien - Die Subvention der in den Vereinigten Bühnen Wien (VBW) zusammengefassten Musicalbühnen Raimund Theater und Ronacher sowie der Opernhäuser Theater an der Wien und Kammeroper wird doch nachhaltig erhöht: Die durch eine Zusatzsubvention von 4,9 Mio. Euro auf 42 Mio. Euro erhöhte Basisabgeltung der Stadt Wien steht auch 2015 zur Verfügung. Für 2016 sind 41 Mio., für 2017 40 Mio. Euro vorgesehen.

Die Grünen hatten auf ein "Zukunftskonzept" für die VBW und eine Zurückführung der Subventionen ab 2016 auf weniger als 37 Mio. Euro gedrängt. Stattdessen wird nun für die kommenden drei Jahre ein "Innovationstopf eingerichtet, der mit jährlich 1,5 Mio. Euro dotiert ist. Die Finanzierung dieser beiden Maßnahmen wird durch Zusatzmittel zum regulären Kulturbudget ermöglicht", heißt es heute in einer Aussendung des Wiener Kulturstadtrats Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) und des Kultursprechers der Grünen Wien, Klaus Werner-Lobo: "Das ist angesichts der angespannten Gesamtbudgetlage ein sensationeller Erfolg."

VBW als zeitgemäßes Musiktheater positionieren

"Für 2018 werden die auslaufenden Verträge der künstlerischen Leitung sowie der Geschäftsführung entsprechend dem Stellenbesetzungsgesetz zu branchenüblichen Gehältern transparent ausgeschrieben. Der kulturpolitische Auftrag lautet, die VBW als zeitgemäßes Musiktheater unter Einbeziehung lokaler künstlerischer Ressourcen zu positionieren. Eine Auflösung der strikten Trennung zwischen den einzelnen Genres des Musiktheaters erscheint aus heutiger Sicht sinnvoll", heißt es weiter. Derzeit besteht die Leitung aus VBW-Generaldirektor Thomas Drozda, Musical-Intendant Christian Struppeck und Theater an der Wien-Intendant Roland Geyer.

Im "Kurier" (Mittwoch-Ausgabe) sagt der Kulturstadtrat, dass es künftig an der Seite der gemeinsamen kaufmännischen Leitung idealerweise auch einen gemeinsamen künstlerisch Verantwortlichen für alle vier Theater geben soll, schränkt aber gleichzeitig ein: "Wir schließen aber nicht aus, dass es, wenn wir niemanden finden, weiterhin zwei Intendanten geben wird."

"Statt kommerzieller Lizenzproduktionen soll in Hinkunft vor allem qualitativ hochwertiges, zeitgemäßes Musiktheater unter Einbeziehung lokaler Kulturschaffender gefördert werden", so Werner-Lobo in der gemeinsamen Aussendung mit dem Kulturstadtrat.

Fendrich-Musical, "Evita" und "Mozart!"

"I am from Austria" heißt es ab Anfang 2016 im Ronacher: Ein gleichnamiges Musical von Rainhard Fendrich wurde am Mittwoch von den Vereinigten Bühnen Wien (VBW) als Teil des "ausfinanzierten" Spielplans für 2015/16 vorgestellt. VBW-Generaldirektor Thomas Drozda zeigte sich erfreut, mit einem Dreijahresvertrag erstmals "eine stabile Grundlage" zu haben.

Neben heimischen Klängen zum Fendrich-Musical konzentrieren sich die Vereinigten Bühnen Wien in der Saison 2015/2016 vor allem auf die Wiederaufnahme zweier Kassenschlager: "Evita" und "Mozart!" feiern im Herbst 2015 nach mehrjähriger Abwesenheit eine Rückkehr an Wiens Musicalbühnen.

Weiters gab es einen kleinen Ausblick auf die Spielzeit 2016/17: Neben der Uraufführung zu "Der dritte Mann", einer Musicalversion zum berühmten Film mit Orson Welles, befindet man sich außerdem in intensiver Planung zu "Schikaneder - Das Musical". Die Uraufführung wird im Herbst 2016 über die Bühne gehen. (APA, 29.10.2014)