Alfons Walde: "Grubschanze bei Kitzbühel" zeigt den Wettbewerb der Nordischen Kombination 1925.

Foto: Wienerroither & Kohlbacher

Albert Janesch: Porträt zur Erinnerung an den Skiurlaub.

Foto: Galerie Metropol

Um 1910 porträtierte Ferdinand Andri Maria (Mizzi) Langer-Kauba, passionierte Bergsteigerin, erste heimische Skirennläuferin und Inhaberin eines Sportartikelgeschäfts.

Foto: Kunsthandel Mitmannsgruber

Der Überlieferung nach absolvierten Krainer Bauern schon im 17. Jahrhundert waghalsige Abfahrten. Und doch waren es die Norweger, die den Skisport als solchen begründeten. In der südlich gelegenen Provinz Telemark hatte sich zunächst das Skispringen und damit verbundene Abschwungtechniken bei der Landung entwickelt, woraus sich der Langlauf und Tourengehen ableiteten. Die ersten Skier präsentierte Norwegen übrigens im Zuge der Weltausstellung 1873 in Wien.

In den 1890er-Jahren stieg die Popularität dieser Sportart in Mitteleuropa weiter und "infizierte" schließlich auch Mathias Zdarsky mit diesem Bazillus. 1897 veröffentlichte er die Lilienfelder Skilauf-Technik, ein Buch, das bis 1925 in nicht weniger als 17 Auflagen erschien. Bis heute gilt der Pionier, der in München und Zürich auch Malerei und Bildhauerei studiert hatte, als Erfinder der alpinen Skilauftechnik. Auf dem Kunstmarkt sucht man seine Werke vergeblich, dafür tauchen bisweilen solche anderer Künstler auf, die die Entwicklung zum Breitensport dokumentieren.

Am Start in Lilienfeld

Im März 1905 hatte Zdardsky am Muckenkogel bei Lilienfeld den ersten Torlauf der Geschichte organisiert. Die einzige Frau unter den 24 Teilnehmern war Maria ("Mizzi") Langer-Kauba, passionierte Bergsteigerin und Inhaberin des ersten Sportartikelgeschäfts in Wien, das sich auf Alpinsportler spezialisiert hatte. Noch heute ziert ihr Name die Fassade des Hauses Kaiserstraße 15, wo seit 1983 die Firma Bergfuchs angesiedelt ist. Auf den Spuren der ersten heimischen Skirennläuferin wird man bei der "Wiener Internationalen Kunst- und Antiquitätenmesse" (7.-16.11., Palais Niederösterreich/Ferstel) fündig: Konkret beim Kunsthandel Mitmannsgruber, der zwei von Ferdinand Andri gemalte Porträts (ab 25.000 Euro) offeriert.

Kurz vor der Jahrhundertwende hatte man in Kitzbühel die ersten Skiläufer aus dem Ausland begrüßt, fanden ab 1905 Meisterschaften statt und begann sich der Wintertourismus zu entwickeln. Kein anderer Künstler begleitete das so intensiv wie der aus Oberndorf stammende Alfons Walde. Auch abseits stereotyper Motive aufsteigender Skifahrer, wie das in Öl verewigte Dokument Grubschanze bei Kitzbühel (850.000 Euro) unzweifelhaft belegt, das Wienerroither & Kohlbacher anlässlich der Art & Antique (8.-16. 11. Hofburg) präsentieren. Entsprechend der Flaggen dürfte es sich um eine anlässlich der Deutsch-Österreichischen-Meisterschaft in der Nordischen Kombination 1925 verewigte Szenerie handeln. Dem Ausbau der touristischen Infrastruktur nach dem Zweiten Weltkrieg folgte ein Wintersportboom, von dem die Stadtgemeinde am Fuße des Hahnenkamms ebenso profitierte wie jene Künstler, die motivisch zugehörige "Souvenirs" produzierten. Dazu gehörten auch Porträts, die an das "Skivergnügen in den Kitzbüheler Alpen" (14.800 Euro) erinnern, wie jenes im Angebot der Galerie Metropol, das Albert Janesch 1947 von einem unbekannten Paar schuf. (Olga Kronsteiner, DER STANDARD, 31.10./1./2.11.2014)