In Wien finden am Montag mehrere internationale Konferenzen statt, eine davon beschäftigt sich auch mit der Situation von Frauen in Friedensprozessen und im Sicherheitsbereich.

Im Oktober 2000 wurde im UN-Sicherheitsrat die Resolution 1325 verabschiedet, in der zum ersten Mal die Rolle und der Beitrag von Frauen im Bereich Krisenprävention und Friedenssicherung anerkannt wurde. Der Sicherheitsrat hat dazu aufgefordert, dass alle 143 UN-Mitgliedsstaaten einen nationalen Aktionsplan ausarbeiten sollen, wie diese Resolution umgesetzt wird. Aber nur 47 Länder haben bisher darauf reagiert. Im kommenden Jahr soll es einen Fortschrittsbericht geben.

Zweitägiges Symposium

Das Thema stärker in den Mittelpunkt zu rücken und Empfehlungen abzugeben ist das Ziel eines zweitägigen Symposiums mit dem Titel "Enhancing women´s share in peace and security". Zum Auftakt gibt es um 18 Uhr im Parlament eine öffentliche Diskussion. Teilnehmen werden unter anderem die stellvertretende UN-Frauenchefin Lakshmi Puri, der Mitinitiator der Resolution 1325, Anwarul K. Chowdhury, die Palästinenser-Vertreterin Hanan Ashrawi, die frühere österreichische Außenministerin Ursula Plassnik und die seit einem Attentat im Rollstuhl sitzende libanesische Journalistin May Chidiac.

Am Dienstag werden Themen wie eine geschlechtsspezifische Perspektiven bei Krisenmanagement, Konfliktanalysen und der Rolle von Frauen in Friedensgesprächen und in Medien erörtert. Am Schluss sollen Empfehlungen formuliert werden, wie Frauen stärker in Friedensprozessen eingebunden werden können. Ob ein Vorschlag für eine 50-Prozent-Quote für die Repräsentanz von Frauen bei allen Aktivitäten der Konfliktprävention und in Verhandlungsteams in Wien verabschiedet wird, ist offen. Eine der diskutierten Varianten ist auch Zeitrahmen bis 2020 zur Umsetzung. (red, dieStandard.at, 3.11.2014)