Moskau - Russlands Präsident Wladimir Putin sieht hinter dem für sein Land schädlichen Ölpreis-Rückgang auch gezielte politische Einflussnahme. In einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit chinesischen Medien machte Putin zwar kein bestimmtes Land dafür verantwortlich.

Er betonte aber, dass es neben der weltweiten Konjunkturabkühlung politische Gründe für den Rutsch des Ölpreises gebe. "In manchen Krisenmomenten wächst der Eindruck, dass die Politik bei der Preisgestaltung für Energieressourcen die führende Rolle spielt", sagte Putin.

Saudi-amerikanisches Komplott

Der Preis für russisches Öl ist - wie der Gesamtmarkt - seit Ende Juni um rund ein Viertel gefallen. Das bedeutet eine zusätzliche Schwächung für den Staatshaushalt und die russische Wirtschaft, die bereits die westlichen Sanktionen im Zuge der Ukraine-Krise zu verkraften hat. In manchen russischen Medien sprechen Kommentatoren von einem saudisch-amerikanischen Komplott gegen die Führung in Moskau.

Putin unterstrich die wachsende Bedeutung Asiens als Handelspartner für Russland. Der Präsident reist kommende Woche zum Gipfel der asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) nach Peking.

Dort steht ein Ausbau der Kooperation und des Handels unter den 21 Pazifik-Anrainern im Mittelpunkt. Spannungen wegen Territorialstreitigkeiten und Unstimmigkeiten über rivalisierende Handelsgespräche in der Asien-Pazifik-Region überschatten den Gipfel aber. Mit seinen APEC-Kollegen führt der US-Außenminister John Kerry zunächst zweitägige Ministergespräche, bevor die ersten Staats- und Regierungschefs am Sonntag in Peking eintreffen. (APA, 7.11.2014)