Berlin - Die deutsche Wirtschaft schrammt der deutschen Bundesregierung zufolge knapp an einer Rezession vorbei. "Wir erwarten keine Rezession", sagte Jeromin Zettelmeyer, Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir gehen nicht von einem Minus im dritten Quartal aus." Im Frühjahr war das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 gesunken - zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge sprechen Ökonomen von einer Rezession.

Eine erste Schätzung für den Zeitraum Juli bis September veröffentlicht das Statistische Bundesamt am Freitag. Die Prognosen der von Reuters befragte 37 Analysten reichen dabei von einem Minus von 0,2 Prozent bis zu einem Plus von 0,3 Prozent.

"Der private Konsum bleibt eine Stütze", begründete Zettelmeyer seine Erwartung. "Aber auch vom Außenhandel dürfte ein kleiner Wachstumsbeitrag kommen." Das Wirtschaftsministerium erwartet für das laufende vierte Quartal keinen großen Schub. "Insgesamt setzt die deutsche Wirtschaft ihre Erholung fort. Eine nennenswerte Beschleunigung der moderaten Dynamik zeichnet sich jedoch für das letzte Jahresviertel nicht ab", steht im aktuellen Monatsbericht.

Die Risiken bleiben hoch, insbesondere im Hinblick auf die Eurozone und die Schwellenländer, hieß es aus Kreisen der Bundesregierung. So sei nicht klar, ob es zu einer spürbaren Konjunkturabschwächung in China komme. Lokomotive der Weltwirtschaft seien hingegen die USA, aber auch in Großbritannien, Spanien und Irland laufe es gut. (APA, 13.11.2014)