Wien - Die oberösterreichische SPÖ-Frauenorganisation ist mit der neuen Quotenregelung innerhalb der Partei unzufrieden. Die scheidende Vorsitzende Sonja Ablinger kündigte am Freitag im Ö1-"Mittagsjournal" an, dass die rund 20 weiblichen Delegierten aus Oberösterreich beim Parteitag Ende November gegen die diesbezügliche Statutenänderung stimmen werden.

Wie berichtet hat sich das SPÖ-Parteipräsidium zuletzt dafür entschieden, ein Durchgriffsrecht für die Bundespartei zu beschließen, sollte es auf Wahllisten der Landesparteien einen Frauenanteil von unter 40 Prozent geben. Im Präsidium gab es nur eine Gegenstimme, jene der oberösterreichischen Vorsitzenden der Sozialistischen Jugend, Fiona Kaiser. Sie stimmte mit Nein, weil für sie nicht klar genug ist, dass Männer im Falle eines Ausscheidens einer Frau auf ihr Mandat verzichten. Ähnlich argumentiert Ablinger nun – und droht mit Streichungen beim Parteitag.

Dieses Wochenende wird die Nachfolgerin von Ablinger gewählt, Sabine Promberger. Ablinger hatte ihren Rückzug angekündigt, nachdem sie nicht das Mandat der verstorbenen Barbara Prammer erhalten hatte. Die SPÖ Oberösterreich entschied, das Mandat stehe dem Gewerkschafter Walter Schopf zu.

Ein nach dem Fall eingesetztes Schiedsgericht der SPÖ Oberösterreich hat am Freitag das erste Mal getagt. Vor dem Bundesparteitag Ende November soll es zwar einen weiteren Termin, wahrscheinlich aber noch keinen Spruch geben, erklärte Landesgeschäftsführer Peter Binder. (red, derStandard.at, 14.11.2014)