Kawasaki Ninja H2R.

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H2R heißt: über 300 PS.

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Nur 199 PS: Die BMW S1000R.

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Die geht aber dennoch gut.

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Die neue Yamaha R1.

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MotoGP für daheim: Honda RC213V.

Alles hat so fein ausgeschaut. Als wäre das gute Ende zum Greifen nah. KTM bringt mit der Freeride E eine elektrisch angetriebene MotoCross-Maschine auf den Markt und lässt diese durch Offroad-Parks fahren, wo sie niemanden mehr stören.

Mit dem Johammer kommt der wohl ausgefallenste Cruiser, der elektrisch angetrieben wird, aus Österreich. Und vor den Grenzen Wiens schraubt in einer kleinen Garage die Firma iO-Scooter, Elektroroller auf höchstem Niveau zusammen.

Die großen Hersteller geben sich gelassen. Es ist die Zeit, in der die Schönheit eines Motorrads wieder viel wichtiger ist als Leistungsdaten oder Trockengewicht. Scrambler kommen wieder in Mode. Café Racer auch, BMW bringt mit der nineT ein herrliches, klassisches Retro-Bike.

Man zeigt, was geht

Und dann, eines schönen Tages im Jahr 2014, zerreißt die Idylle: Kawasaki präsentiert die Ninja H2R. 300 PS ist die offizielle Angabe der Japaner. 330 PS und mehr sollen aber auch kein Problem sein, hört man in der Szene. Nur um zu zeigen, was geht, schraubt Kawasaki einen Kompressor an einen Vierzylinder mit einem Liter Hubraum.

Das Ergebnis erschüttert die Motorradwelt bis ins Mark, auch wenn Kawasaki gleich sagt, dass dieses Motorrad nicht in Serie gehen wird. Inzwischen wissen wir, wie die Serienversion aussehen wird. Sie hat einen Kompressor. Und 200 PS Leistung.

BMW bleibt cool

Der einzige Hersteller, der auch in den letzten Jahren nicht aufgehört hat, an seiner Supersport-Maschine zu arbeiten, stellt gleichzeitig seine neue Liter-Sportler vor. 199 PS saugt sich die BMW S1000RR aus dem Vierzylinder. Wegen der Kraft des einen Pferdchens fangen die Deutschen aber nicht zu zittern an.

Mit 204 Kilogramm vollgetankt ist die S1000RR, die Anfang Jänner zu den Händlern kommt, um fast 40 Kilogramm leichter als die aufgeladene Kawasaki. Straßentauglicher soll sie sein, verspricht BMW. Sie hat eine Launch-Control. Für den Ampelstart?

Yamaha feiert ein Comeback

Doch bevor BMW das Supersport-Zepter auch 2015 wieder an sich reißen kann, steht da auf einmal der Gegner auf, der mit einem fürchterlichen blauen Aug im Eck gelegen ist. Yamaha hat es jahrelang nicht auf die Reihe bekommen, dass BMW wie aus dem Nichts die beste Serien-Rennmaschine bauen sollte, und sank in sich zusammen. Doch jetzt sind sie wieder da. Mit der neuen R1. Und die nackten Daten allein lassen nicht nur die Rivalen aus Berlin zittern. Sie bleibt ein Kilogramm unter 200 Kilogramm, hat aber 200 PS - und eine Launch-Control. Der Schlag hat gesessen.

Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte, heißt es. Jetzt liegen sich eh schon BMW, Yamaha und Kawasaki in den Haaren. Fehlt nur noch einer: Honda.

Honda limitiert streng

Die Fireblade ist für viele heute immer noch die am einfachsten zu beherrschende Supersportlerin. Doch sie ist zu schwer und zu schwach, um vorne mitzumischen. Schnell, zur Hundert-Jahr-Feier der EICMA, der Motorradmesse in Mailand, hat Honda dann überraschenderweise doch was in die Scheinwerfer gerückt, was erst Monate später hätte präsentiert werden sollen.

RC213V heißt die MotoGP-Maschine von Marquez mit Straßenzulassung. "Über 200 PS", lautet die offizielle Angabe von Honda. Um 40 bis 50 PS werden es dann wohl mehr sein. Kaufen kann man das streng limitierte Motorrad nur online. Preis: Wir schätzen einmal, so rund um die 200.000 Euro. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 14.11.2014)