Das Bundesland Wien hat 2011 wegen des niedrigen Zinsniveaus die "Wiener Wohnbauinitiative" gestartet. Die ersten Wohnungen wurden bzw. werden heuer bezogen, unter anderem in der Seestadt Aspern.

Darlehen der EIB

Die Bundesregierung überlegt nun offenbar, dem Wiener Beispiel zu folgen und so etwas wie eine bundesweite Wohnbauinitiative zu starten. Günstige Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) spielen dabei eine Rolle, sagte Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) am Dienstag nach dem Ministerrat. Grundsätzlich sieht der Kanzler aber auch die Länder in der Pflicht, den Neubau anzukurbeln.

Die Regierungsspitze messe dem Thema Wohnen einen großen Stellenwert bei, sagte auch Vizekanzler Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP). Was einen am Freitag bei einer Wohnrechtskonferenz genannten "Entwurf" aus dem Sozialministerium betrifft, in dem von einer mehrere Milliarden Euro schweren Wohnbauoffensive die Rede ist, so ließe sich trefflich streiten, ob dies ein Programm oder eine Hochrechnung sei. Es handle sich aber noch um keine Bundesinitiative oder ein ausgefeiltes Programm, so Mitterlehner.

Niedriges Zinsniveau

Die Hochrechnungen basierten unter anderem auf der derzeit sehr günstigen Zinssituation. Offen sei, wie sich diese in den nächsten Jahrzehnten entwickle, sagte der Vizekanzler. Bliebe es so, wäre dies natürlich eine gute Grundlage.

Kanzler und Vizekanzler selber nannten keine möglichen Investitionssummen, nach einer Wohnkonferenz am vergangenen Freitag wurden Überlegungen aus dem Sozialressort für ein konjunkturstützendes Wohnbauprogramm über insgesamt 6,5 Mrd. Euro ventiliert, mit dem bis zu 30.000 zusätzliche Wohnungen gebaut werden könnten. Als Vorbild könnten demnach Stadterweiterungsprojekte wie die Seestadt Aspern zusammen mit privaten Bauherren dienen. (red/APA, derStandard.at, 18.11.2014)