Der Europäische Hausen, mit über fünf Metern einer der größten Süßwasserfische der Erde, ist in der Donau nur mehr sehr vereinzelt anzutreffen. Für seinen kleineren Verwandten, dem Sterlet, hat der WWF nun ein groß angelegtes Rettungsprojekt gestartet.

Foto: Phyllis Rachler/DCPO

Wien/Sofia/Donauraum - Störe zählen zu den urtümlichsten Fischen und zugleich zu den am stärksten gefährdeten Artengruppen der Welt. In der Vergangenheit war der Sterlet, eine mit maximal einen Meter Länge vergleichsweise kleine Störart, in der Donau weit verbreitet. Mittlerweile sind die Bestände jedoch dramatisch geschrumpft. Mit der Freilassung von 5.000 Sterlets in der Donau in Bulgarien startete die Umweltschutzorganisation WWF diese Woche das nach eigenen Angaben bisher größte Rettungsprojekt für Störe. Zur Erfassung wurden die Tiere an der linken Vorderflosse mit einem Magnetchip versehen.

Der Chip soll wichtige Informationen über Migrationsrouten und Laichgebiete liefern. Insgesamt will der WWF zukünftig 50.000 Störe an der unteren Donau freilassen. "In Europa ist die Donau das einzige größere Flusssystem, in dem die Rettung überlebender Stör-Bestände noch möglich ist", sagte die WWF-Expertin Jutta Jahrl über die vor allem wegen des Kaviars begehrten Tiere. Der Rogen der Störe wird dabei oft illegal gehandelt, obwohl Stör-Fang und Handel mit Wildkaviar bis Ende 2015 in Rumänien und Bulgarien verboten sind. "Wer auf Kaviar nicht verzichten will, sollte unbedingt auf das CITES-Etikett auf dem Glas achten", lautete der Rat des WWF.

Fisch des Jahres

Weltweit gibt es noch 25 Störarten, sechs davon lebten ursprünglich in der Donau. Der Europäische Stör ist dort bereits ausgestorben. Nur der Sterlet, 2014 zum "Fisch des Jahres" gekürt, verbringt sein ganzes Leben im Süßwasser und wandert nicht ins Meer, wodurch er auch in Österreich noch existieren kann. Er kommt hierzulande noch in einem kleinen Bestand an einem 15 Kilometer langen Abschnitt der Donau bei Aschach in Oberösterreich vor.

Die übrigen Donaustöre, das sind Hausen (Beluga, Bild links)), Sternhausen, Glattdick und Waxdick leben als erwachsene Tiere im Schwarzen Meer und kehren zum Ablaichen wieder ins Süßwasser zurück. Diese Donaustör-Arten stehen direkt an der Kippe zum Aussterben, berichtete die Tierschutzorganisation. (APA/red, derStandard.at, 20.11.2014)