Was sich aktuell im Team Stronach abspielt, erinnert an absurde Sketches der britischen Klamauktruppe Monty Python. Wären all die aktuellen Vorkommnisse erfunden, könnte man meinen, hier inszenieren geniale Komödianten eine Politik-Persiflage der Sonderklasse. Das Problem: Es handelt sich hier um die von Steuerzahlern bezahlte Realität.

Eine Realität, die besonders für Kathrin Nachbaur im Moment eine bittere ist. Während sie es war, die Franks "Werte" übersetzt und in ganzen Sätzen im Parteiprogramm niedergeschrieben hat, hat ihr Mentor ihr nun die finanzielle Förderung gestrichen. Einfach so. Von einem Tag auf den anderen ist die oberste Wertehüterin für Frank wertlos geworden. Ob sich diese Gehaltsstreichung für eine Schwangere mit der von Frank immer als sozial gepriesenen Magna Charta vereinbaren lässt? Wohl kaum.

Dass Nachbaur nun ausgerechnet nach der Streichung von 140.000 Euro jährlich aus der Wertegemeinschaft ausgetreten ist (oder zumindest austreten wollte), lässt tief blicken. Sehr uneigennützig dürfte ihr Engagement wohl doch nicht (gewesen) sein.

Was bleibt nun vom Team Stronach? Im Moment deutet alles auf ein selbstzerstörerisches Gemetzel hin. Im Oktober kam die Partei bei Umfragen auf 1 Prozent, jetzt fällt sie mit Sicherheit noch tiefer. Während Nachbaur noch um ihr politisches Überleben zu kämpfen scheint, scharren ihre Konkurrenten wie Robert Lugar (Zur Erinnerung: Frank wollte einen "starken Mann") schon in den Startlöchern. Die kurioseste Aussage stammt vom Abgeordneten Marcus Franz, der gemeint hat: "Wir wollen uns alle emanzipieren von Frank." Häh? Die Partei will sich also von ihrem Obmann und Namensgeber distanzieren? Das ist die absurde Realität, die von Monty Phyton schon einmal in Szene gesetzt wurde:

FreshinOS

(Rainer Schüller, derStandard.at, 22.11.2014)