Wien - Im neuen Energieeffizienzgesetz (EEG) verbirgt sich laut einem Medienbericht ein neues Fördersystem für sogenannte KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung), das sind Kraftwerke, die neben Strom auch Fernwärme produzieren. Die Wien Energie könnte dabei eine der größten Profiteure sein, berichtet das Monatsmagazin "trend" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Zahlen sollen dafür die Stromkunden.

Zwar sei das Gesetz grundsätzlich neutral formuliert, doch die geforderten Wirkungsgrade bei der Strom- und Wärmeproduktion erreichen nur der finanzschwache Wiener Landesenergieversorger mit seinen fossilen Gaskraftwerken (Simmering) und Fernwärmeleitungen sowie einzelne wenige Betreiber in den Bundesländern, heißt es in dem Bericht. Viele Biomassekraftwerke mit Fernwärmeauskopplung hingegen seien aus den Förderungen ausgeschlossen.

Weitere Belastungen

Auf die Stromkunden kommen deswegen laut "trend" ab 2015 weitere Belastungen zu. Aufgebracht würden die Subventionen von bis zu 85 Mio. Euro pro Jahr durch einen neuen Zuschlag zur Stromrechnung. Der Gesetzgeber habe dafür einen komplexen Mechanismus über die Vergabe sogenannter "KWK-Punkte" für förderwürdige Anlagen in Österreich entwickelt. Die Endverbraucher würden verpflichtet, die KWK-Punkte abzukaufen, schreibt das Magazin. Sollte der Betrag nicht reichen, könne sogar nachverrechnet werden, dann würden auch die Belastungen für die Stromkunden steigen.

Kritik an der Förderaktion weist der neue Energie-Vorstand in den Wiener Stadtwerken, Robert Grüneis, gegenüber dem "trend" zurück. Die Stromerzeuger in Deutschland hätten bereits ähnliche Unterstützungen. (APA, 23.11.214)