Das Abschiedwerk von Wikipedia-Nutzer "Seedfeeder". Zuvor hatte er insgesamt 48 Illustrationen über Sexual-Praktiken gezeichnet. Dies brachte ihm viel Kritik ein.

Foto: Wikipedia/Seedfeeder

Der Erfolg des freien Online-Lexikons Wikipedia geht darauf zurück, dass jeder mit Internetanschluss an der Website beitragen kann. Entweder durch ein Foto, einen Text oder eine Illustration. Hierbei sind keine Grenzen gesetzt, was durch den Wikipedia-User "Seedfeeder" veranschaulicht wird. Seine Werke sind in sämtlichen Sprachen bei etlichen Artikeln des Online-Lexikons zerstreut. Allerdings nur bei einem Themengebiet, nämlich Sexualpraktiken.

Illustrationen entfernt

48 explizite Illustrationen gehen mittlerweile auf "Seedfeeder" zurück. Bei der Gestaltung wurde der User von Sicherheitsanweisungen in Flugzeugen inspiriert. Obwohl die Werke einzig und allein lehrreich gestaltet wurden, war "Seedfeeder" immer wieder lauter Kritik auf der Online-Plattform ausgesetzt. Seine Werke seien etwa sexistisch oder rassistisch, lautete der Tenor der Gegner. Dies führte schlussendlich dazu, dass die Illustrationen bei einigen englischsprachigen Artikeln entfernt wurden.

Nicht nur Text bei Artikeln

Der Wikipedia-Nutzer reagierte trotzdem immer wieder auf die Kritiken und Bearbeitungen seiner Werke. Auf seiner User-Seite veröffentlichte "Seedfeeder", dass er den Standpunkt vertritt, dass ausnahmslos jeder Wikipedia-Artikel sämtliche Medienformen wie Videos, Bilder und Audioaufnahmen aufweisen sollte. Vom Argument, dass kein Bild nötig wäre, würde er nichts halten.

Kinder und seine Werke

Auf die Kritik, dass Kinder eventuell seine expliziten Illustrationen finden würden, antwortete "Seedfeeder", dass "wenn Kinder aktiv nach diesen Themen suchen, wäre bereits eine gewisse Vorstellung und Interesse da". Seiner Meinung nach wären die Heranwachsenden dann auch bereit "mehr zu dem Thema zu erfahren".

2012 verabschiedet

Schlussendlich wurde es dem langjährigen Nutzer des Online-Lexikons dann doch zu viel, weshalb er sich nach mehreren Beschwerden über Wikipedias Entscheidungsfindungs-Prozess mit einer Illustration 2012 verabschiedete. Dieses Mal allerdings nicht mit einem einschlägigen Bild, sondern einer Grafik einer Frau, die dem Betrachter einen Abschiedskuss zuhaucht. (red, derStandard.at, 29.11.2014)