Berlin - Die Industrie der Eurozone stagniert wegen der Schwäche ihrer drei Schwergewichte Deutschland, Frankreich und Italien. Der Einkaufsmanagerindex fiel im November um 0,5 auf 50,1 Punkte, wie das Markit-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter 3.000 Unternehmen mitteilte. Damit hielt sich Barometer nur minimal über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum signalisiert.

"Es geht auch eine erneute Ansteckungsgefahr von den Kernländern aus", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Der deutsche Exportmotor läuft nicht mehr. Auch in Frankreich und Italien nahm das Neugeschäft ab."

Dagegen machen einige Krisenstaaten Fortschritte. In Spanien wuchsen die Geschäfte so kräftig wie seit mehr als sieben Jahren nicht mehr, in Irland weist das Barometer mit 56,2 Zählern den höchsten Stand aller Euro-Staaten auf. "Spanien, Irland und die Niederlande sorgten erneut für einen Lichtblick", sagte Williamson. "Bedenken bereitet jedoch, dass diese Länder - ähnlich wie Griechenland und Österreich - Schwierigkeiten haben werden, ihren Aufwärtstrend beizubehalten, sofern sich die Nachfrage in den großen Euro-Ländern nicht bald belebt."

Der Preisdruck blieb in der Eurozone im November gering. Sowohl die Einkaufs- als auch die Verkaufspreise nahmen den dritten Monat in Folge moderat ab. Das Beschäftigungsniveau blieb weitgehend unverändert. Dagegen sanken die gesamten Neuaufträge so stark wie seit April 2013 nicht mehr. (APA/Reuters, 1.12.2014)