Innsbruck - Die Medizinische Universität Innsbruck hat sich mit dem Betriebsrat für das wissenschaftliche Personal über die verlängerten Dienste und die stufenweise Reduktion der Ärztearbeitszeit geeinigt. Nach Angaben vom Dienstag sehe die Vereinbarung vor, dass neben einem Wochentag für Forschung und Lehre auch Wahlmodelle mit Freizeitabgeltung für Nachtdienste möglich sind.

Mediziner mit Laufbahnstellen hätten ein Anrecht auf zwei Tage für Forschung und Lehre. Mit der Verlagerung von Lehre und Forschung in die Normalarbeitszeit sei das Paket auch eine Option, weiterhin individuell der Überschreitung der 48-Stunden-Woche zuzustimmen. Trotz Reduktion der Arbeitszeit habe eine finanzielle Verschlechterung verhindert werden können. Arbeitszeiten außerhalb der Nachtdienste seien auf acht bis neun Stundentage begrenzt.

Bei den beim Tiroler Krankenanstaltenbetreiber Tilak beschäftigten Medizinern und Personal stelle sich diese Frage nicht. Dort liege die Wochenarbeitszeit im Durchschnitt "schon länger" bei 48 Stunden, hatte es geheißen. Teilweise liege sie sogar darunter und nur in Ausnahmefällen darüber.

Die Hochschülerschaften der Medizin-Unis in Wien, Innsbruck und Graz forderten am Dienstag die Ärzte auf, so lange das Opt-out zur freiwilligen Verlängerung der Dienstzeiten nach dem 1. Jänner 2015 zu verweigern, bis die Grundgehälter auf ein international vertretbares Niveau angehoben sind. (APA, 2.12.2014)