Die Wunsiedler haben einen Weg gefunden, sich gegen den alljährlichen Neonaziaufmarsch zu wehren.

Screenshot: Youtube/red

Im Rahmen der dritten Trollcon wurde vor wenigen Tagen der "Troll des Jahres" gekürt. Die Auszeichnung ging an die Aktion "Rechts gegen Rechts" der kleinen deutschen Gemeinde Wunsiedel. Die Bürger hatten einen alljährlichen Neonaziaufmarsch dazu genutzt, Spenden für die Aussteigerorganisation Exit zu sammeln. Das Video der Aktion sorgte für großes Echo in den sozialen Medien.

10.000 Euro gesammelt

Die Marschierenden wurden dabei zu unfreiwilligen Helfern der Aktion. Für jeden Meter, der bei dem "Trauermarsch" zurückgelegt wurde, gingen zehn Euro an Exit. Insgesamt kamen 10.000 Euro zusammen. Die Beteiligten des Marsches wussten im Vorfeld nichts und wurden erst durch Bodenmarkierungen und Plakate mit Aufschriften wie "Endspurt statt Endsieg" und "Schwarz. Rot. Geld" darauf aufmerksam gemacht.

Rechts gegen Rechts

Die Jury "verneigt sich vor dem sehr kreativen Umgang mit den völlig unkreativen Gesellschaftsfeinden aus dem Lager der Geschichtsabstinenzler", heißt es in einer Aussendung des Chaos Computer Clubs. Mit einer kreativen Idee könnten auch Gesellschaftsfeinde dazu gebracht werden, etwa Positives für die Gesellschaft zu tun.

Weitere Aktionen

Die Aktion hat demnach auch schon Nachahmer gefunden. Mitglieder der grünen Ratsfraktion im Stadtparlament Dortmund wollen ab sofort für jede von rechten Stadträten gestellte Anfrage 25 Euro an eine Neonazi-Aussteigerorganisation spenden. (br, derStandard.at, 4.12.2014)