Leichtbau ist eines der entscheidenden Zukunftsthemen für Automobilentwickler.

Foto: Voestalpine

Linz - Automotive nennt sich eine jährlich stattfindende Veranstaltung des Autoclusters Oberösterreich im Museum "Stahlwelt" der Voestalpine in Linz. Dabei geht es um nicht weniger als die Zukunft des Automobils, naturgemäß um Konstruktionswerkstoffe, vor allem aber auch um die Gesamtsicht, um Energiebilanzen und Vernetzung.

Für Peter Phleps, BMW-Mobilitätsforschung, etwa ist klar, dass trotz steigender Fahrzeugkilometerzahl pro Person künftig vermehrt andere Nutzungsformen als der reine Automobilbesitz zunehmen werden.

Reiner Mangold, Audi Produktentwicklung, demonstrierte, dass Leichtbau meist auch den Einsatz energetisch aufwändiger Werkstoffe zur Folge hat und unbedingt auf die Energiebilanz über den gesamten Lebenszyklus zu achten ist. Bei einem Auto mit Benzinmotor liegt der CO2-Ausstoß im Rahmen der Herstellung unter zwanzig Prozent, bei einem Elektroauto über 90 Prozent, gemessen an einer Laufleistung von 200.000 Kilometern (Hybridauto 25 Prozent, Plug-in-Hybrid 50 Prozent).

Mix an Maßnahmen

Christoph Breitsameter, Strategieexperte bei Continental Powertrain macht klar, dass nur mit einem gezielten Mix an Maßnahmen die CO2-Zielvorgaben beim Kraftstoffkonsum geschafft werden können. In der effizienteren Verbrennung sieht er noch an die zehn Prozent Potenzial. In der Elektrifizierung des Antriebsstrangs liegen sieben Prozent, ebenso viel in einem vernetzten Energiemanagement.

Peter Nagle von IHS Automotive Nordamerika stellte fest, dass die Autoproduktion in den USA bis 2020 zunehmen wird, in Mexiko sogar stark, während die Fertigungszahlen in Kanada etwa aufgrund höherer Lohnkosten zurückgehen werden.

Missbrauch von Daten verhindern

Im Themenkreis vernetzte Fahrzeugtechnologien machte Raimund Wagner von AMV Networks angesichts der Einführung des automatischen Notrufs auf die Notwendigkeit aufmerksam, den Missbrauch von Daten zu verhindern und Datenschutzvorschriften auch einzuhalten. Dafür hat AMV Networks neue und sehr wirksame technische Möglichkeiten bereits fix und fertig.

Zum Thema Leichtbau übten drei Personen den Schulterschluss, von denen man annehmen möchte, dass sie mitunter auch scharfe Konkurrenten sind: Helmut Kaufmann von der Amag (Aluminium), Robert Machtlinger (FACC, CFK-Strukturbauteile für die Luftfahrt, hervorgegangen aus Fischer-Ski) und Karl Radlmayr (Voestalpine Metal Forming) zeigten auf, dass Leichtbau nach bereits erfolgten enormen Fortschritten noch deutlich weiter vorangetrieben werden kann. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 5.12.2014)