Die Aktivisten, die Freitag früh eine Frau unterstützt haben, die delogiert worden ist, haben die Aktion in ihrem Blog zuvor angekündigt. Im Internet riefen die Sympathisanten zur Verhinderung der Zwangsräumung in Wien-Ottakring auf.

Die betroffene Frau, Monika R., sei die letzte Mieterin in diesem Haus, berichtete einer der Aktivisten ("Anton") der APA. Alle anderen Wohnungen seien bereits in Eigentum umgewandelt worden. R. hätte seit einem Jahr kein fließendes Wasser in der Wohnung gehabt. Der Vermieter habe angekündigt, dass die Frau während der Reparaturmaßnahmen die Wohnung verlassen und ihren Wohnungsschlüssel abgeben müsse. R. wollte daraufhin eine schriftliche Bestätigung, dass sie danach wieder zurückkehren darf, was sie aber nicht bekam. Da sich der Wasserschaden weiter ausgebreitet hat, sei sie nun delogiert worden.

An die Wiener Straßenzeitung "Augustin" gewandt

Die Frau habe sich Hilfe suchend an die Wiener Straßenzeitung "Augustin" gewandt, die ihren Fall veröffentlicht hat. Dadurch seien die Aktivisten auf Monika R. aufmerksam geworden, sagte "Anton". Die Solidarisierungsgruppe habe ihr angeboten, sie zu unterstützen. Die Delogierung hätte ursprünglich am 10. Dezember stattfinden sollen, wurde jedoch bereits am Freitag durchgeführt. Laut "Anton" formierten sich etwa 30 Sympathisanten um 6.00 Uhr vor der Wohnung der Frau in der Paletzgasse.

Das Bündnis, das seit dem Fall von Monika R. zusammengefunden hat, will in Zukunft öfter auf Delogierungen in Wien aufmerksam machen. "Es gibt am Tag sieben Zwangsräumungen in Wien. Normalerweise wird nicht darüber berichtet. Doch sind das unschöne Situationen für die Betroffenen", sagte "Anton".

Auch wenn Monika R. eine neue Wohnung in unmittelbarer Nähe zur Verfügung gestellt bekam, sei sie "wider ihren Willen" delogiert worden. Die neuen Räumlichkeiten würden an einer lauten Hauptverkehrsstraße liegen und sich im dunklen Erdgeschoß befinden.

Auf die Frage, ob es sich bei den Aktivisten um Ex-Bewohner der im Juli geräumten "Pizzeria Anarchia" handelt, meinte "Anton", er könne nicht ausschließen, dass nicht auch Sympathisanten von der "Arnarchia" in dem im Oktober gegründeten Bündnis wären. Doch habe die Aktion nichts mit jener Zwangsräumung in der Leopoldstadt zu tun. Man möchte generell auf die Wiener Wohnsituation aufmerksam machen. (APA, 5.12. 2014)