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Das Sony-Pictures-Hauptquartier in Los Angeles.

Foto: AP/UT

Nach dem desaströsen Sony-Hack kursiert eine große Menge an internen Dateien im Netz. Die Filme, Memos, Verträge und andere Interna sind in mehrere Bündel zusammengefasst, insgesamt fünf solcher "Sony-Leaks"-Pakete wurden in den vergangenen drei Wochen von den Hackern bereitgestellt. Jetzt schlägt der Filmkonzern zurück: Um die Verbreitung der Dateien einzudämmen, nutzt Sony sogenannte Distributed-Denial-of-Service-(DDoS-)Attacken auf Websites, die das Material anbieten.

Amazon hilft mit

Laut einem Bericht von re:code soll Sony dabei mit Amazon Web Services zusammenarbeiten. Der Onlinehändler stellt Rechnernetzwerke in Tokio und Singapur zur Verfügung, die so viele Zugriffe auf die gewünschten Seiten durchführen, dass diese zusammenbrechen. Außerdem werden Tauschbörsen mit gefälschten Daten überschwemmt, was Nutzer frustrieren und die asymmetrische Verteilung der Daten durch Peering verhindern soll.

Nutzer frustrieren

Letztere Taktik hat Sony bereits in den 2000er-Jahren angewandt, als erstmals im großen Stil Filme des Konzerns im Netz geteilt wurden. Weder Sony noch Amazon wollten den Bericht bestätigen. Die IT-Sicherheitsfirma Mandiant, die als NSA-nah gilt, vertrat schon in der Vergangenheit die These, dass große Konzerne auch "zurückhacken" sollten. Bislang ist es durch die US-Gesetzgebung verboten, offensiv gegen Hacker vorzugehen. Selbst die Rückverfolgung gilt als juristisch heikel. Im Fall von Sony handelt es sich zwar um keinen klassischen Einbruch in fremde Systeme, allerdings gelten DDoS-Angriffe dennoch als aggressive Maßnahme. (fsc, derStandard.at, 11.12.2014)