Berlin - Die Taskforce "Schwabinger Kunstfund" hat inzwischen mehr als 200 Anfragen von Angehörigen möglicher Opfer des NS-Kunstraubs, die sich gezielt auf bestimmte Werke beziehen. "Wir gehen jedem Einzelfall nach, darauf haben die Menschen einen Anspruch", sagt Taskforce-Chefin Ingeborg Berggreen-Merkel. "Sorgfalt muss in jedem Fall vor Schnelligkeit gehen."

Der Deutschen Presse-Agentur gab die Verwaltungsjuristin erstmals einen Einblick in die Arbeit des seit einem Jahr tätigen Expertengremiums. Das Kunstmuseum Bern hatte bei der Annahme des Erbes von Cornelius Gurlitt Ende November größtmögliche Transparenz bei der weiteren Aufarbeitung zugesagt.

Die 14 Mitglieder der international besetzten Taskforce bleiben danach für alle Werke zuständig, die unter NS-Raubkunstverdacht stehen. Allein aus dem Schwabinger Kunstfund sind das nach derzeitigen Stand 499. Rund 300 davon sind laut Berggreen-Merkel inzwischen in einer systematischen Grundlagenforschung erfasst. Erst in drei Fällen hat sich der Verdacht klar bestätigen lassen. (APA, 12.12.2014)