Cryptoy lehrt Kindern und Jugendlichen Verschlüsselungstechniken.

Screenshot: GCHQ

Tools zur Verschlüsselung der Kommunikation und Daten auf einem Computer oder Smartphone sind Geheimdiensten eigentlich ein Dorn im Auge. Etwas überraschend kommt daher die neueste App des britischen GCHQ. Cryptoy für Android soll Kindern und Jugendlichen Verschlüsselungstechniken näher bringen.

Verschlüsselte Botschaften und historischer Hintergrund

Die vier Techniken, die erklärt werden sind Shift, Substitution, Vigenère und Enigma. Die App zeigt Kindern wie diese funktionieren und sie erfahren etwas über den geschichtlichen Hintergrund. Mit Cryptoy können zudem verschlüsselte Botschaften selbst erstellt und an Freunde geschickt werden.

Von Studenten entwickelt

Die App wurde für den Geheimdienst von Studenten im Rahmen des Cheltenham Science Festival entwickelt. Sie ist auch Teil einer Initiative Schüler dazu zu bewegen, sich mehr für Studien in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Industrie und Mathematik zu interessieren. Das Programm steht vorerst nur für Android zur Verfügung. 2015 soll auch eine iPad-Version folgen.

"Terror-Kontrollzentren"

Für GCHQ-Direktor Robert Hannigan ist die App "eine bunte, interaktive Möglichkeit für Lehrer und Schüler die faszinierende Welt der Kryptografie kennenzulernen", so der Guardian. Hannigan sorgte erst kürzlich für eine Kontroverse, als er Facebook und andere US-Firmen als "Terror-Kontrollzentren" bezeichnete. Er will, dass die Unternehmen enger mit dem Geheimdienst kooperieren. Im Kampf gegen den Terrorismus sei Privatsphäre laut Hannigan "kein absolutes Recht". (br, derStandard.at, 12.12.2014)