Mag der Wachstumspfad auch steinig sein: der allradgetriebene Leon X-Perience befährt ihn zumindest.

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Obertauern - Das spanische Wort für "vorwärts" wurde zur Maxime für die Aktivitäten von Seat. Trotz des schwierigen Umfelds können sich die Erfolge des Jahres 2014 sehen lassen. In Österreich hat die Marke fast fünf Prozent Marktanteil, und Österreich ist somit Platz drei in Europa. Die Gesamtproduktion von Seat wuchs um 13 Prozent.

Jürgen Stackmann, der Vorstandsvorsitzende von Seat, der spanischen VW-Tochter, eilte persönlich auf den schneelosen Tauernpass, um die guten Nachrichten zu überbringen. Natürlich ist die europäische Wirtschaftslage auch für Seat (Sociedad Española de Automóviles de Turismo) nicht zu vernachlässigen. Doch unter dem Druck der Umstände gelang es, viele Widerwertigkeiten zu überwinden.

Vorstoß in die Mittelklasse

Dabei besonders hilfreich: das gut aufgestellte Produktportfolio mit preisgünstigen, kleineren Modellen wie Mii oder Altea. Mit der hochwertigen Leon-Linie gelang der Vorstoß in die vom Ertrag her essenzielle Mittelklasse.

Einen wichtigen Beitrag hierzu liefert die neue Leon-Allradversion X-Perience mit ihrer hochwertigen Ausstattung um rund 30.000 Euro. Im kommenden Sommer wird eine 2WD-Version nachgeschoben.

Die Fortschritte machen Jürgen Stackmann und seine Mannschaft, in Österreich unter Leitung von Wolfgang Wurm, hungrig den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen.

ST Kombi im Plus

Natürlich hilft dabei die Nähe zur Technik von Volkswagen. Dieses Beispiel demonstriert aber den unabhängigen Weg: Trotz Konzernkonkurrenz von Skoda Octavia Kombi und VW Variant zeichnet der Seat Leon ST Kombi für das Marktanteilplus von elf Prozent in Deutschland verantwortlich. Im schwierigen, fast abgeschotteten Markt wurden über 40.000 ST-Fahrzeuge abgesetzt.

374.000 Einheiten werden heuer bei Seat produziert - das ist eine Steigerung um rund 20.000 Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahr -, 83 Prozent gehen in den Export. Der wichtige Heimmarkt Spanien scheint sich zu erholen, witzig die Situation in Algerien. Wer dort etwas gelten will, fährt Seat, aber hochgerüstet, bis die Preisliste glüht. (Peter Urbanek, DER STANDARD, 11.12.2014)