Wien - Die Staatspreise für literarische Übersetzung 2015 gehen an die tschechische Übersetzerin Alena Blahova und den Autor und Übersetzer Erich Hackl. Die Auszeichnungen sind mit je 8.000 Euro dotiert und werden am 28. Juni 2015 im Rahmen der Veranstaltung "Translatio" im Robert-Musil-Haus in Klagenfurt überreicht, teilte das Kabinett von Kulturminister Josef Ostermayer am Mittwoch mit.

Alena Blahova, ebenso wie Hackl Jahrgang 1954 - gilt laut Aussendung als Spezialistin für Übersetzungen von Judaica und habe einen wichtigen Beitrag zur Rilke-Rezeption in Tschechien geleistet. "Viele ihrer Übersetzungen repräsentieren in idealer Weise die Literatur, Kunst und Kultur Österreichs wie auch das gemeinsame kulturelle Erbe mit den Nachbarländern", heißt es. "Frau Blahovas Texte zeigen, dass hinter der übersetzerischen Arbeit eine kompetente, viele Feinheiten der deutschen Sprache beherrschende Kenntnis steht." Zu ihren Übersetzungen gehören u.a. die Erzählung "Abschied von Sidonie" von Erich Hackl, die dokumentarischen Prosa "Aimée & Jaguar" von Erica Fischer und das biografische Werk von Brigitte Hamann, "Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators".

Spezialist für lateinamerikanische Literatur

Erich Hackl wird für sein Lebenswerk als Übersetzer von spanischer und insbesondere lateinamerikanischer Literatur ausgezeichnet, als deren Kenner er gelte und um deren Bekanntmachung er sich besonders verdient gemacht habe. "Erich Hackl ist einer der seltenen Menschen, der auf beiden Feldern, der Literatur und der literarischen Übersetzung, Großartiges leistet, eine Doppelbegabung als Autor und Übersetzer", so Ostermayer in der Aussendung. Dabei widmet er sich verschiedenen literarischen Gattungen, seine Übersetzungsliste enthält u.a. Werke von Rodrigo Rey Rosa (Guatemala), Luis Fayad (Kolumbien), Carilda Oliver Labra (Kuba), Eduardo Galeano (Uruguay) und Rodolfo Walsh (Argentinien).

Insgesamt wurden von der Jury 47 Übersetzungen, davon 29 Übersetzungen der österreichischen und 18 der internationalen belletristischen Literatur, mit Prämien von 500 bis 2.200 Euro (insgesamt 61.600 Euro) ausgezeichnet. (APA, 17.12.2014)