Die Walliser Gemeinde Saas-Fee, in der Pfarrer Johann Josef Imseng Mitte des 19. Jahrhunderts als Förderer des Fremdenverkehrs wirkte, begann früh, über Prinzipien eines "sanften Tourismus" nachzudenken. Die Grundlage dafür wurde 1951 gelegt, als die Gemeinde beschloss, das Dorf autofrei zu halten. Seit sechs Jahren ist der Ort aber Mitglied in einem Mobilitätsnetzwerk mit genossenschaftlicher Struktur, das es Einheimischen und Gästen ermöglicht, ökologisch sinnvolle Fortbewegungsmöglichkeiten wie Car Sharing in Anspruch zu nehmen.

Seit Anfang 2012 bezieht Saas-Fee zudem seine Energie zu 100 Prozent aus Wasserkraft.
Foto: PHOTOPRESS/Saas-Fee

Ein gewisser Pioniergeist scheint in der 1.700-Seelengemeinde auf knapp 1.800 Metern Seehöhe auch lange nach der ersten Skiabfahrt in der Schweiz zu herrschen: Im Jahr 1996 verpflichtete sich der Ort als Pilotgemeinde im Projekt "Allianz in den Alpen" mitzuwirken. Dieses Netzwerk ist ein Zusammenschluss von 300 Gemeinden aus dem gesamten Alpenraum, das die "Alpenkonvention", ein internationales Übereinkommen zum Schutz des Naturraums, konkret umsetzten will.

Partikelfilter auf Rauchfängen

In der Schweiz ist Holz nach der Wasserkraft der zweitwichtigste erneuerbare Energieträger, bei der Verbrennung entsteht aber Feinstaub. Dieser ist auch in alpinen Ferienorten während der Wintermonate ein Thema. Saas-Fee hat bereits Maßnahmen ergriffen wie das Anbringen von Partikelfiltern auf Rauchfängen, um sich bald "erste feinstaubfreie Gemeinde der Welt" nennen zu dürfen. Seit Anfang 2012 bezieht Saas-Fee zudem seine Energie zu 100 Prozent aus Wasserkraft.

Die Skigebiete des Saastals sind mit rund 100 Pistenkilometern im Vergleich zu anderen Regionen in den Alpen relativ klein. Sie verfügen dennoch über viele Varianten moderner Wintersport-Bespaßung à la Funparks und Après-Ski-Parties. Als die Niederländische Skivereinigung 2002 die Wahl zur nachhaltigsten Wintersport-Destination der Alpen lancierte, erhielt Saas-Fee 2003 als erste Gemeinde die Auszeichnung. (saum, DER STANDARD, 20.12.2014)