Der Abhörraum über dem Kongresssaal im Bundeskanzleramt ist noch immer ausgestattet mit Originalmöbeln aus der Zeit des Wiener Kongresses.

Foto: Matthias Cremer

Wien – Der 200. Jahrestag des Wiener Kongresses ist für die Bundesregierung Anlass, 300.000 Euro für eine Jugendveranstaltung auszugeben, weitere 300.000 Euro sollen von privaten Partnern aufgebracht werden.

Drei Wochen lang sollen im Juli 150 junge Europäer im Palais Laudon und im Kongresssaal des Bundeskanzleramts – wo damals der Kongress tagte – zusammensitzen. Herauskommen soll eine "Aufbruchsakte" für die Zukunft Europas, hieß es am Montag in einer Pressekonferenz.

Als Hauptproponent präsentierte sich der Schauspieler und SPÖ-Sympathisant Harald Krassnitzer. Er hatte vergangenes Jahr in einer Diskussion mit Kanzler Werner Faymann und Kanzleramtsminister Josef Ostermayer (beide SPÖ) die Idee entwickelt, junge Menschen darüber nachdenken zu lassen, wie ein Europa der Zukunft aussehen kann, berichtete Ostermayer. Im Ministerrat gab es kürzlich einen Beschluss dazu.

Laut ÖVP-Staatssekretär Harald Mahrer soll daraus eine führende Dialogplattform werden, die Ideen für eine "neue Gründerzeit in Europa" entwickelt. Rekrutieren will man 150 junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren aus der EU und angrenzenden Staaten inklusive Russland. Als Rekrutierungsplattformen sollen die Netzwerke des Europäischen Forums Alpbach, des Karlspreises sowie des European Youth Council dienen.

Es soll nicht bei der einen Veranstaltung bleiben, betonte Sozialwissenschafter Harald Katzmair, der auch Präsident des Verbands gemeinnütziger Stiftungen ist. Eine solche soll für den Kongress nun gegründet werden. (APA, 22.12.2014)