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Dass der Film "The Interview" auch digital nur in den USA verfügbar ist, sorgt für heftige Kritik an Sony

Foto: Reuters/Alcorn

Nach dem wochenlangen Hin und Her rund um den Release der kontroversen Nordkorea-Komödie "The Interview" - die angeblich das Motiv für einen massiven Cyberangriff auf Sony war – ging es am Mittwoch Schlag auf Schlag: Zuerst kündigte Google an, den Film auf YouTube und Google Play bereitzustellen, dann folgten Microsoft und Sony selbst. Auch mehr als 300 unabhängige Kinos trotzten Terror- und Hackerdrohungen und zeigten die Komödie ohne Zwischenfälle.

USA only

Allerdings ist "The Interview" nur in den USA zum Download verfügbar: Wer außerhalb der Vereinigten Staaten lebt, muss weiter auf die Veröffentlichung im Kino warten (Österreich-Start ist im Februar 2015). Das sorgt für Kritik – und Piraterie: Mehr als 200.000 Mal soll der Film bereits auf Torrent-Plattformen heruntergeladen worden sein, berichtet TorrentFreak. "Man kämpft für Meinungsfreiheit, lässt Bürger diese Meinung aber nur in den USA hören", kommentiert die Torrent-Nachrichtenseite gewohnt spitzzüngig.

Sony Pictures Entertainment

Pirate Bay verweist auf "The Interview"

Sogar auf der gerade in Wiederbelebungsversuchen befindlichen "Pirate Bay" wird mittels Link auf "The Interview"-Torrents verwiesen. Für viele Beobachter ist das "Nur in den USA"-Siegel eine vergebene Chance. Denn gerade ein weltweit gleichzeitiger Release in Kinos und Online hätte zeigen können, welche Vorteile diese Vertriebsform gegenüber dem althergebrachten Produktzyklus aufweist.

Sony: Panne beim Kopierschutz

Sony sorgt indes einmal mehr für Häme: Auf der eigens aufgesetzten Website "SeeTheInterview.com" wurde offenbar ein mangelhafter Kopierschutz umgesetzt. Nutzer können nämlich zwischen dem Erwerb und einer Ausleihe des Films auswählen, was sich signifkant im Preis niederschlägt (5.99/14.99 Dollar). Aber: Auch "ausleihende" Nutzer können den Film mit einem Klick auf der rechten Maustaste herunterladen.

Außerdem soll die Website laut Hollywood Reporter teilweise vom Ansturm überladen worden sein und der Film selbst beim Streaming mehrmals nachladen müssen. (fsc, derStandard.at, 25.12.2014)