Wien - Der Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch geht 2014 an Najem Wali, der in seinen Roman "Bagdad Marlboro" die nationalen Traumata der kriegsgeschädigten Iraker thematisiert. Für ihr publizistisches Gesamtwerk wird die Nahostexpertin Gudrun Harrer geehrt, Peter Ulrich Lehner und Johann Skocek werden mit Anerkennungspreisen ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet im Frühjahr 2015 statt.

Der aus dem Irak stammende und in Berlin lebende Autor Wali erzählt in "Bagdad Marlboro" die Geschichte zweier Soldaten, die zum Töten gezwungen werden und einen Weg der Läuterung suchen. In seiner doppelten Perspektive aus irakischer und amerikanischer Sicht strebe der Roman nach einer ausgewogenen Betrachtung der Vorgänge im Irak, begründet das Karl-Renner-Institut am Montag in einer Aussendung die Vergabeentscheidung.

Gudrun Harrer für fundierte Publikationstätigkeit geehrt

Gudrun Harrer erhält die Ehrung wiederum "für ihre fundierte Publikationstätigkeit als Autorin und Journalistin, mit der sie maßgeblich zum Verstehen der Geschehnisse im arabischen Raum beiträgt". Lehner wird für sein Buch "Verfolgung, Widerstand und Freiheitskampf in Hernals. Ereignisse, Gestalten, Orte, Spuren in einem Wiener ArbeiterInnenbezirk." und Skocek für "Mister Austria. Das Leben des Klubsekretärs Norbert Lopper. Fußballer. KZ-Häftling. Weltbürger" ausgezeichnet. Außerdem erhält der Kärntner Wieser Verlag als Spezialist für Literatur aus dem europäischen Osten den Preis für besondere verlegerische Leistungen 2014.

Der Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch wird seit 1993 jährlich vom Karl-Renner-Institut in Zusammenarbeit mit der sozialdemokratischen Bildungsorganisation verliehen. Mit ihm soll politische Literatur geehrt werden, die für Freiheit, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz einsteht.

Die Verleihung der Preise wird im Frühjahr 2015 in Wien stattfinden. (APA, 29.12.2014)