Der Krebstod eines 42-Jährigen ist etwas Furchtbares. Für die Angehörigen, die Freunde, die Bekannten. Im Falle des News-Journalisten Kurt Kuch könnte der Tod allerdings etwas bewirkt haben: dass Österreichs Lokale eher früher statt später rauchfrei werden.

In den letzten Monaten seines Lebens hat sich der ehemalige Kettenraucher mit anderen dafür eingesetzt, ein völliges Rauchverbot in der Gastronomie zu erreichen. Ein Einsatz, der Früchte trägt: Selbst ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner kann sich nun mit dieser Idee anfreunden.

Seine Parteikollegin, die frühere Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky, war da noch ganz anderer Meinung und hat auf die typisch österreichische Lösung gesetzt: Rauchverbot ja, aber nicht wirklich. Denn wenn im Gastraum eine Tür dazwischen ist, darf weiter die Zigarette glühen.

Die Frage ist allerdings, ob das völlige Nikotinverbot in allen öffentlichen Räumen tatsächlich hilft. Denn in Irland, wo das seit 2004 Usus ist, ist die Zahl der Raucher zwar gesunken - dennoch zündet sich jeder Fünfte eine an. Und da es im Pub nicht mehr möglich ist, liegt die Vermutung, dass er oder sie es in den eigenen vier Wänden macht, nahe.

Tatsächlich scheint das aber nicht der Fall zu sein: Die Zahl der Kinder, die mit Atembeschwerden ins Spital kommen, ist in Irland gesunken. Das staatliche Zeichen, dass Rauchen unerwünscht, da ungesund, ist, scheint also auch Nikotinabhängige zu erreichen. (Michael Möseneder, DER STANDARD, 7.1.2015)