Tokio - Japan hat eine Mission zur Beobachtung von Zwergwalen angekündigt: Drei Schiffe sollen am Donnerstag Richtung Antarktis auslaufen und die bisher üblicherweise mitgenommenen Harpunen daheim lassen, kündigte die Regierung an. Bis 28. März würden zwei Schiffe Beobachtungsmissionen durchführen und Gewebeproben von der Haut der Wale sammeln; das dritte Schiff soll zur Unterstützung mitfahren.

Hintergrund

Die japanische Waljagd wird seit Jahrzehnten von internationalen Tierschutzorganisationen angeprangert. Darüber hinaus hatte der Internationale Gerichtshof - das höchste UN-Gericht - Japan im März 2014 den Walfang in der Antarktis untersagt.

Der kommerzielle Walfang ist seit 1986 international verboten. Japan setzte den Fang trotzdem fort und nutzte dafür das Schlupfloch der "wissenschaftlichen Forschung". Tokio machte allerdings auch keinen Hehl daraus, dass das Fleisch getöteter "Forschungsobjekte" in Japan verzehrt wurde.

Da macht der Walfang keinen Spaß mehr

Die Mitgliedsstaaten der Internationalen Walfangkommission (IWC) hatten im September die Hürden für eine legale Waljagd angehoben. Um eine Jagderlaubnis zur Tötung der Meeressäuger zu bekommen, müssen Mitgliedstaaten künftig das IWC-Wissenschaftskomitee davon überzeugen, dass die Tötung der Wale zu Forschungszwecken nötig ist. Auch das Forschungsziel selbst muss nachweislich dem Schutz der Tiere dienen.

Japan hatte in den vergangenen Jahren die Tötung von rund 900 Tieren pro Jagdsaison genehmigt. Vor allem weil Tierschützer die Walfänger bei ihrer Arbeit behinderten, wurden in der Saison 2013/2014 aber nur 251 Zwergwale getötet. Ein Jahr zuvor waren es nur 103. (APA, red, 6.1.2015)