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Der Baustellensommer 2015 soll glatter über die Bühne gehen als jener 2014.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wien - Ob die Baustelle bei der Westeinfahrt oder die Sanierung der Gürtelbrücke: im Baustellenjahr 2014 lief nicht alles rund in der Stadt Wien. Verzögerungen und nicht eingehaltene Fristen sorgten für Unmut. Sogar Volksanwalt Peter Fichtenbauer schaltete sich ein. Er leitete ein Verfahren ein, bei dem sowohl die verkehrsrechtliche Planung und Organisation als auch die Vorgehensweise der Polizei geprüft werden sollten.

Die rot-grüne Stadtregierung kündigte daraufhin im Herbst an, das Baustellenmanagement auf neue Füße zu stellen. Am Mittwoch wurde bei einem Hintergrundgespräch der neue Baustellenkoordinator präsentiert: Peter Lenz von der Gruppe Tiefbau in der Stadtbaudirektion. Ab dem Frühjahr sollen unter seiner Führung sämtliche Bauaktivitäten im Vorhinein auf ihre Auswirkungen auf das Gesamtverkehrssystem untersucht und danach zentral koordiniert werden. Betroffen sind nicht nur Baustellen der Stadt Wien, sondern auch jene der Asfinag und der ÖBB.

Zentrale Aufgabe: Kommunizieren

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) sagte: "Wir sind sehr aufmerksam und haben uns jetzt ein dreiviertel Jahr unterhalten, wo es Verbesserungspotenzial gibt. Dieses wird nun ausgeschöpft." Häupl zufolge wird Lenz' Aufgabe vor allem das Kommunizieren sein: intern, vor Ort und mit Partnern, etwa den Autofahrerclubs, aber auch der Polizei. Um Unmut zu vermeiden, sollen etwa Plakate direkt vor Ort aufgestellt werden, wenn es zu Verzögerungen kommt. Außerdem will man sich verstärkt der neuen Medien bedienen.

Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) kündigte an, dass Verzögerungen nun auch "entschieden geahndet" werden sollen: "Manchmal hat eine kleine Verzögerung Auswirkungen auf tausende Betroffene." Die Firmen werden also Strafzahlungen leisten müssen. Vassilakou: "Wir haben in der Vergangenheit nicht jedes Mal darauf bestanden."

Titelverwirrung

Als aussichtsreicher Kandidat für den Job als Baustellenmanager galt zuletzt nicht Lenz, sondern Peter Lux von der Magistratsabteilung 28 (Straßenbau und Straßenverwaltung). Er war verantwortlich für den Umbau der Mariahilfer Straße. Dass er nicht zum Zug gekommen ist, kommentiert Vassilakou folgendermaßen: "Weil er mehr geworden ist, er ist Leiter Tiefbau in der Stadtbaudirektion und damit der Vorgesetzte des neuen Baustellenkoordinators."

Titelverwirrung besteht dennoch: Auch in der Magistratsabteilung 46 (Verkehrsorganisation und Technische Verkehrsangelegenheiten) gibt es ein Baustellenmanagement, das nun neben jenem in der Stadtbaudirektion weiterhin bestehen soll. (Rosa Winkler-Hermaden, derStandard.at, 8.1.2015)