Famoser Frauenfünfer: Madame Baheux.

Foto: Mehmet Emit

Ob es tatsächlich die "zugereisten" Musiker und Musikerinnen sind, die bekannte "einheimische" Gäste zum gemeinsamen Konzert laden, wie es das Konzept des Festival In Between vorsieht, oder umgekehrt - das spielt nicht wirklich eine Rolle. Ist doch genau diese Unschärfe in gewisser Weise Programm.

Denn: Wer kann sich anmaßen, darüber zu befinden, ab wann jemand wo zu Hause ist? Ab wann die Wahlheimat zur Heimat wird - und ob man nicht auch an mehreren Orten "angekommen" sein kann? In Between, die zum achten Mal im Wiener Theater Akzent ausgerichtete Konzertreihe, stellt jedenfalls die facettenreiche Vielfalt der Wiener Musikszene ins Schaufenster, die in den letzten zwanzig Jahren in erfreulichem Maße an Internationalität gewonnen und sich gleichzeitig - Stichwort "Wienerlied" - mancher Wurzel besonnen hat.

Heute, Mittwoch, beweist dies der famose Frauenfünfer Madame Baheux, ihres Zeichens frischgebackene Gewinner des "Austrian World Music Award" : Jelena Poprzan, Ljubinka Jokic, Maria Petrova, DeeLinde und Lina Neuner schließen ihre rockig-schmissigen Balkan-Lieder mit den Energien der ebenfalls vielfärbigen World-Music-Chansonnière Tini Trampler und ihrem Dreckigen Orchestra kurz; als Gast ist die aus Oberretzbach nach Wien ausgewanderte Singer-Songwriterin Clara Luzia dabei.

Nicht weniger bunt geht es zu, wenn am 29. Jänner das Quartett Donauwellenreiter auf Steiermark-Exilant Matthias Loibner trifft: Den weltoffenen Kammerjazz mit den ladinischen Gesängen, den Maria Craffonara, Thomas Castañeda, Jörg Mikula und Lukas Lauermann servieren, in Allianz mit den archaisch sirrenden Bordunklängen der Drehleier zu hören, das verspricht aromatische Hörfreuden. (felb, DER STANDARD, 21.1.2015)