Linz/Wien - Der oberösterreichische SPÖ-Landesvorsitzende LH-Stv. Reinhold Entholzer kann sich vorstellen, dass Integrationsunwillige Sozialdienst verrichten müssen. "Dann müssen die Männer vielleicht auch einmal putzen", sagt er im Gespräch mit den "Oberösterreichischen Nachrichten" (Samstagsausgabe). Das Strafrecht, das seine Parteikollegen Hans Niessl und Franz Voves bemühen möchten, halte er nicht für das beste Mittel.

"Ins Blaue gesprochen - eine Verpflichtung zum Sozialdienst wäre sinnvoller", findet Entholzer, der wie Voves und Niessl heuer eine Landtagswahl zu schlagen hat. Damit könne man demonstrieren, "wie unser Zusammenleben funktioniert". Es sei "schon ein Problem", wenn sich Väter aus Zuwandererfamilien weigerten, Lehrerinnen zu akzeptieren: "Das dürfen wir nicht tolerieren", so Entholzer.

Der steirische Landeshauptmann Voves hatte zuletzt angeregt, Integrationsunwilligkeit juristisch zu ahnden. Man könne nicht hingenehmen, "dass ein muslimischer Bub seine Lehrerin nicht akzeptiert, weil sie eine Frau ist und auch sein Vater nicht mit der Lehrerin spricht, sondern nur mit dem Herrn Direktor". Sein burgenländischer Amtskollege Niessl hatte dem zugestimmt und gemeint, wer "absolut integrationsunwillig" sei, dem könne man die österreichische Staatsbürgerschaft verweigern. Vier SJ-Landeschefs empfahlen den beiden Landeshauptleuten daraufhin wegen ihrer "rechten Rülpser" einen Parteiwechsel. (APA, 23.1.2015)