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Essensausgabe für betroffene Flüchtlinge und Opfer des Krieges in der Ostukraine.

Foto: APA/EPA/Vaganov

Dnipropetrowsk/Brüssel – Drei Flugzeuge mit Hilfsgütern für die notleidende Bevölkerung in der Ostukraine sollen am Dienstag von Leipzig aus nach Dnipropetrowsk (Dnjepropetrovsk) starten. An Bord seien Zelte, Decken, Schlafsäcke und warme Kleidung, erklärte die EU-Kommission am Montag in Brüssel. Zudem sollten bereits in den kommenden Stunden Lastwagen in der Ostukraine ankommen, teilte die Behörde weiter mit.

Auf dem Luft- und dem Landweg würden insgesamt 85 Tonnen Hilfsgüter transportiert. Die Hilfslieferungen werden von der Kommission und mehreren EU-Mitgliedstaaten gemeinsam organisiert. Unter den neun Ländern, die Güter zur Verfügung stellen, sind Deutschland, Frankreich und Österreich. Mit dem Einsatz Österreichs sollen Zelte mit Heizungen ausgestattet werden und 500 Personen so versorgt werden können.

Zusätzlich stockte die EU-Kommission ihre finanzielle humanitäre Hilfe für die Ukraine um 15 Millionen Euro auf, wie sie weiter mitteilte. Damit steigt die finanzielle humanitäre Hilfe der Kommission, die aus dem europäischen Gemeinschaftshaushalt kommt, sowie der EU-Regierungen zusammengenommen auf 95 Millionen Euro. Die Kosten für die Hilfslieferungen per Flugzeug und Lkw sind darin nicht enthalten.

"Die humanitäre Krise in der Ukraine wird jeden Tag dramatischer", kommentierte der zuständige EU-Kommissar Christos Stylianides aus Kiew, wo er sich mit der ukrainischen Staatsspitze trifft. Am Dienstag wollte Stylianides persönlich die Ankunft der Hilfsflüge in Dnipropetrowsk beaufsichtigen. Die Stadt in der Ostukraine wird nach EU-Angaben von Kiew kontrolliert. Die Hilfslieferungen sollten aber auch in von den Separatisten gehaltenen Gegenden verteilt werden, hieß es in der Mitteilung.

Die EU-Hilfen für die Ukraine gehen weit über die humanitäre Hilfe hinaus, die nur die äußerste Not lindern helfen soll. Im März versprach die EU der Ukraine für ihren Reformprozess über die kommenden Jahre elf Milliarden Euro.

Der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin hatte am Wochenende in Wien von einer Zuspitzung der humanitären Lage im Donbass gesprochen. Die andauernden Gefechte in der Ostukraine alarmieren auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Mehr als 1,3 Millionen Menschen sind wegen des Konflikts in der Ostukraine bereits geflüchtet, mehr als 633.000 Personen innerhalb des Landes. Ein Drittel davon, rund 400.000, sind Kinder. Nach UN-Angaben starben in dem neunmonatigen Konflikt bereits mehr als 5.000 Menschen. (APA, 26.1.2015)