Wien - Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl hat am Dienstag einmal mehr eine "Familiengesellschaft" und ein wirtschaftsfreundlicheres Klima eingefordert. Um mehr Personen zur Selbstständigkeit zu bewegen müsse die Nachmittagsbetreuung an den Schulen ausgebaut und die Bürokratie dafür abgebaut werden. "Wieso braucht ein Friseur eine Anlagengenehmigung?", fragt sich Leitl.

Herbert Rohrmair-Lewis, Chef der Jungen Wirtschaft in der WKÖ, forderte am Dienstag eine kräftige Steuerentlastung bzw. eine Unterstützung durch die Sozialversicherungen. Die Lohnnebenkosten sollen demnach für den 1. Mitarbeiter eines Gründers für ein Jahr gestrichen werden. Stellt der Unternehmer einen weiteren Beschäftigten ein, sollen dafür nur die halben Lohnnebenkosten anfallen.

Wahlen Ende Februar

Leitl griff auch das Thema der Pflichtveröffentlichungen in der staatseigenen "Wiener Zeitung" auf. Er hätte sich gewünscht, dass sich "eine der ältesten Tageszeitungen der Welt" zu einer europäischen Zeitung entwickelt, anstatt sich weiterhin über Pflichtveröffentlichungen zu finanzieren.

Ende Februar werden die Unternehmer an die Urnen gerufen, es finden die Wirtschaftskammerwahlen statt. Leitl relativierte bereits heute eine möglicherweise geringe Wahlbeteiligung. Unter den Wahlberechtigten befänden sich auch viele Personaldienstleister, sprich Pflegekräfte, die ihren Wohnsitz nicht in Österreich haben und daher wenig Lust auf einen Wahlgang hätten. (APA, 27.1.2015)