Im Triebental sind himmlische Bedingungen für Skitouren zu finden - das wissen mittlerweile viele. Was einige dann doch überrascht: Ganz hinten im Talschluss versteckt sich das Paradies. Ein Blick in die Landkarte beweist es, denn da steht tatsächlich schwarz auf bunt: "Im Paradies". Dieses Kar ist nicht nur ausnehmend schön, es scheint geradezu wie geschaffen für abwechslungsreiche Skitouren und ist technisch wie konditionell nicht sonderlich anspruchsvoll.

Foto: Uwe Grinzinger

Unser heutiges Ziel ist ein Gipfel am Südende des "Paradieses", der in vielen Karten nach wie vor nur mit der Höhenangabe versehen (2.042 Meter), nicht aber benannt ist. Für diesen Gupf hat sich in letzter Zeit die Bezeichnung Krugkoppe durchgesetzt. Wer dort hinaufsteigt, begegnet zudem kurz unterhalb des Gipfels dem Kobold mit dem roten Haar - in Form der "Pumucklscharte" nämlich. Damit hätte man im Paradies vermutlich nicht gerechnet.

Zottelige Schlüsselstelle

Wir starten unsere Skitour beim Gasthof Bergerhube (1.198 Meter), wo nicht immer, aber doch häufig eine ziemlich spezielle "Schlüsselstelle" liegt: Highland-Rinder. Wenn die mitten auf dem Weg herumlungern, dann hilft nur ein großer Bogen um sie herum - sie haben eindeutig den größeren Dickschädel. So oder so geht’s von der Bergerhube vorerst gemütlich entlang der Sommermarkierung nach Süden ins Tal hinein.

Bei einer Weggabelung halten wir uns rechts - Richtung Gamskögel - und wechseln wenig später über eine Brücke auf die im Aufstiegssinn rechte Bachseite. Nun immer in Bachnähe nach Südwesten, bis eine Straße in etwa dort erreicht wird, wo sie den Mödringbach überquert.

Die Mödringhütten ducken sich unter die schroffen Gamskögel.
Foto: Uwe Grinzinger

Auf dieser Straße geht es kurz nach links (Osten), bis man sie bei zwei rot-weiß-roten Holzpfeilen nach rechts (Süden) verlässt und bald eine freie Fläche mit den Mödringhütten (1467 Meter) erreicht.

Unter Felstürme geduckt

Die Hütten scheinen sich idyllisch unter die Gamskögel zu ducken, das sind mehrere ganz und gar untypisch-imposante Felstürme inmitten der sonst so sanften Triebener Tauern. An den Hütten vorbei zum südöstlichen Ende der Alm und weiter durch den Wald zur nächsten freien Fläche, die man idealerweise an ihrem nordöstlichen Eck erreicht. Von dort geht es bei lediglich geringer Steigung nach Osten durch den Wald.

Auf einer Seehöhe von rund 1.560 Metern gelangt man zu einem Graben, der vom Mödringkogel nach Norden zieht. Diesen überqueren und über einen steileren Hang östlich hinauf auf einen freien, breiten Rücken. Nun um den Mödringkogel herum und in das Kar "Im Paradies".

Ab in die Pumucklscharte

Im Kar geht es auf sehr angenehmem Untergrund sanft ansteigend nach Süden, immer am östlichen Fuß des Mödringkogels entlang. Zu dessen steilen Flanken sollte man stets einen gebührenden Sicherheitsabstand halten! Im Karschluss wird’s steiler bis in die sogenannte Pumucklscharte nordwestlich der Krugkoppe (auf rund 1.980 Metern). Von dort nach Südosten auf die Krugkoppe.

Für die Abfahrt benutzen wir im Wesentlichen den Bereich der Aufstiegsspur. Nördlich des Mödringkogels ist es allerdings lohnender, den erwähnten Graben in 1.560 Meter Höhe in Richtung Norden hinunterzufahren. So gelangt man auf rund 1.460 Metern zu einer Forststraße, auf der man linker Hand (Westen) bald wieder die Aufstiegsroute erreicht. (Uwe Grinzinger, DER STANDARD, 31.1.2015)