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"Ich kann mir vorstellen, dass es verheiratete Priester gibt", sagt der steirische Diözesanadministrator Heinrich Schnuderl.

Foto: APA/Neuhold

Wien/Graz – Der steirische Diözesanadministrator Heinrich Schnuderl hält den Zölibat nicht für unumstößlich: "Ich kann mir vorstellen, dass es verheiratete Priester gibt", sagt Schnuderl in den "Salzburger Nachrichten" (Dienstag-Ausgabe ).

Schnuderl war vergangene Woche vom Grazer Domkapitel bis zur Entscheidung über einen Nachfolger für den früheren Bischof Egon Kapellari zum Verwalter der Diözese gewählt worden. Der Diözesanadministrator hat einem Bischof ähnliche Gewalten und Pflichten. Das Amt erlischt automatisch mit der Besitzergreifung der Diözese durch einen vom Papst bestellten neuen Diözesanbischof. Sollte der Zölibat tatsächlich aufgehoben werden, erwartet Schnuderl zwar große Veränderungen, aber: "Ob es dann mehr Priester gibt, ist eine andere Frage."

Individuell lösen

Für wiederverheiratete Geschiedene sollte es nach Ansicht des steirischen Diözesanadministrators einen "Neustart" in der Kirche geben. Schnuderl hält zwar die Ehe grundsätzlich für unauflösbar, er kann sich aber etwa einen zweite Ehe mit einem "Segen Gottes" vorstellen. "Vielleicht könnte dies ja individuell und flexible gehandhabt werden", stellt er von oben verordnete fixe Regeln in Frage. (APA, 3.2.2015)