Es ist fast zu jeder Tages- und Nachtzeit das gleiche Bild in der Ankunftsebene des Terminals 2 des Münchner Flughafens: Eine Traube von Menschen versammelt sich, um den "besten" Döner Münchens zu bestellen. "Oliva" steht in bunten Großbuchstaben über der Theke, vor der die Passagiere Schlange stehen.

3,50 Euro kostet der Döner der besonderen Art. Salat und Gemüse aus biologischem Anbau wählt der Kunde aus der vor ihm liegenden Vielfalt nach Belieben aus. Das Brot und das fettarme Hühnerfleisch kommen aus hauseigener Herstellung, verspricht das türkische Döner-Spezialitäten-Restaurant.

"Berlins abgefahrenste Currywurst" gibt bei der "EsS-Bahn" am Flughafen Tegel.
Foto: Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

Auch in der Hauptstadt Deutschlands, dem meist frequentierten Geschäftsreiseland der Österreicher, ist es ein Fast Food-Produkt, dass die Passagiere in ihrer Wartezeit glücklich macht: die Currwurst. Wie könnte es auch anders sein?

Die positiven Bewertungen des Currywurst-Restaurants am Flughafen Berlin Tegel überschlagen sich in diversen Reise-Portalen im Internet. Die Imbissbude namens "EsS-Bahn", die "Berlins abgefahrenste Currywurst" verkauft, kann nur schwer verfehlt werden. Sie befindet sich gegenüber des Terminals A in einem ausrangierten S-Bahn-Wagon. Eine "Currywurst Klassik" gibt es bereits für 2,70 Euro.

Spezialitäten für den Reisenden in Eile

Das Flugpersonal der Austrian Airlines schwört auf das Sushi des Hamburger Flughafens. "Wenn wir Hamburg anfliegen, verbinden das einige von uns sofort mit Sushi und hoffen, dass die Wartezeit vor Ort lang genug ist", berichtet eine Flugbegleiterin. Im Ankunftsbereich des Terminal 2 findet man die "Sashimi Sushi Bar".

Obwohl die Preise nicht so günstig sind, wie jene von Kebap und Currywurst in München bzw. Berlin, dürfte die Qualität überzeugen. Und speziell für Reisende in Eile verpackt das Sushi Restaurant alle Speisen in einer flugtauglichen Box, so kann das japanische Gericht auch an Bord in aller Gemütlichkeit verzehrt werden.

Anlaufstelle für alle Reisenden, die auf gehobene Küche am Flughafen nicht verzichten wollen: Das "Porta Gaig" am Flughafen Barcelona.
Foto: Restaurant "Porta Gaig"

Stefan Waschak, Human Resource Manager eines internationalen Modekonzerns, schwört auf das "NZZ Café" zwischen Sicherheitskontrolle und Gates im Dock A des Züricher Flughafens. "Ich plane meinen Aufenthalt am Flughafen immer so kurz als möglich. Das 'NZZ Café' funktioniert in der Regel recht flott und lässt mir so mehr zeitliche Flexibilität beim Boarding", begründet der Wiener Geschäftsreisende.

Die "Neue Züricher Zeitung" hat das Selbstbedienungsrestaurant vor einem Jahr ins Leben gerufen. Sandwiches, Müslis und Kaffee können hier zu halbwegs erschwinglichen Preisen genossen werden, während man sich auf fest installierten iPads über die aktuellen Schlagzeilen der Zeitung informieren kann.

Barcelona gewinnt weltweiten Gourmet-Test

Neben Fast Food findet man auch gehobene Küche auf Europas Flughäfen. Das Das amerikanische Internetportal "The Daily Meal" kürte im Zuge einer Umfrage ein Restaurant am Flughafen Barcelona auf Platz Eins. "Porta Gaig" heißt es und soll mit der weltweit besten Flughafen-Küche aufwarten, wenn es nach den Testern des Internetportals geht.

Geführt wird das Lokal vom spanischen Sternekoch Charles Gaig, der seine Gäste mit traditionellem katalanischen Essen verwöhnt. Die Preise für die innovativen Speisen und guten Weine sollen etwas teurer sein als jene im Ableger-Restaurant in der Innenstadt. Es soll sich aber lohnen, heißt es. Für alle, die sich selbst überzeugen wollen: Das Gourmet-Restaurant befindet sich außerhalb des Sicherheitsbereichs im Terminal A.

Stars, Awards und Kaviar

Wer in London auf Reisen ist, hat auch dort Möglichkeiten, sich von Stars am Flughafen bekochen zu lassen. Am Flughafen Gatwick führt Jamie Oliver die "Union Jacks Bar". Er lockt seine Gäste mit schnellen Happen wie Pizza oder Kuchen zum Sofortverzehr, aber auch mit Menüs, die auf Anfrage in unter dreißig Minuten serviert werden können. Kleinere Pastagerichte gibt es ab 5,50 Pfund (7 Euro), den "Jamie's Italian Burger" beispielsweise für 11,50 Pfund (14 Euro).

In London Heathrow ist es Star-Koch Gordon Ramsey, der im Restaurant "Plane Food" (Terminal 5) die Herzen von Gourmets, die es eilig haben, höher schlagen lässt. So gibt es das "Picnic Menu" es enthält Vor-, Haupt- und Nachspeise nach Wahl) in einer Frischhaltetasche zum Mitnehmen (zum Preis von 12,95 Pfund, rund 16 Euro).

Auch Jamie Oliver mischt mit: "Union Jacks Bar" am Flughafen Gatwick.
Foto: Union Jack's Bar

Fischliebhaber kommen am Flughafen Amsterdam Schipol auf ihre Kosten. Die "Bubbles Seafood & Wine Bar" serviert eine breite Auswahl an Champagner und Weinen sowie frischen Fisch und Meeresfrüchte aller Art. Die mit Neonröhren beleuchtete Bar mit großem Aquarium kann fast nicht übersehen werden. Die Preise reichen vom einfachen Brot des Hauses mit Olivenöl, Butter und Fleur de Sel für 3,50 Euro bis hin zum teuersten Kaviar auf der Karte für 39,50 Euro.

Zu guter Letzt muss noch ein Tipp für jenen Flughafen her, der von Österreichs Geschäftsreisenden laut Statistik am öftesten angeflogen wird. Besonders ein Restaurant am Airport Frankfurt, genauer in der Halle B des Terminal 1, inmitten der Einkaufszeile ist immer gut besucht - das "Käfer's" - und das hat seinen Grund.

"Lachsbescheidenheit" um 14,90

Das gehobene À-la-Carte-Restaurant wurde erst kürzlich mit dem Award "Best Full Service Restaurant" ausgezeichnet. Neben der Qualität der Speisen locken außerdem der Blick auf das Vorfeld und die Sitzmöglichkeiten im eigenen Biergarten während der heißen Sommermonate. Über die Preise des ausgezeichneten Restaurants lässt sich allerdings streiten. Die meist bestellte Mahlzeit "Käfer's Lachsbescheidenheit" kostet immerhin 14,90 Euro.

Wer während seines Aufenthalts in Frankfurt jedoch die schnelle und günstigere Variante bevorzugt, für den gibt es noch den Thailänder "Thong Thai". Das Schnellrestaurant im Terminal 1 auf Ebene 0 erfreut sich bei Passagieren wie auch beim Flughafenpersonal großer Beliebtheit wie die langen Warteschlangen tagtäglich beweisen. "Sehr lecker", "Nahrhaft", "Sättigend", "Zügig zubereitet", bestätigen die Kundenbewertungen. (Carina Gschwandtner, derStandard.at, 3.2.2015)