Wildkaninchen in der Frankfurter Innenstadt.

Foto: Goethe-Universität Frankfurt

Frankfurt - Europäische Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) erreichen nicht nur hohe Populationsdichten in der Stadt, sie bauen dort offenbar auch dichter und kleiner. Wie Forscher der Goethe-Universität in Frankfurt am Main berichten, überwiegen zumindest in der Frankfurter Innenstadt kleine Bauten mit wenigen Ein- und Ausgängen.

Darin leben nur wenige Tiere - oft sogar nur Pärchen oder einzelne Wildkaninchen. Im ländlichen Umland Frankfurts sind die Bautensysteme dagegen deutlich größer und werden von großen sozialen Kaninchengruppen bewohnt.

Problematische Agrarflächen

"Der optimale Lebensraum für ein Wildkaninchen bietet sowohl Zugang zu ausreichend Nahrung als auch die Möglichkeit, in nächster Nähe Bauten anzulegen beziehungsweise schützende Vegetation aufzusuchen", erklärt die Biologin Madlen Ziege. Diese Bedingungen finden sich in ländlichen, oft agrarwirtschaftlich genutzten Flächen aber zunehmend seltener.

Urbane und suburbane Lebensräume entsprechen den Ansprüchen des Wildkaninchens offenbar weitaus besser. Während in manchen Städten bereits von einer "Kaninchenplage" gesprochen wird, ist der Bestand in vielen ländlichen Teilen Deutschlands in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist.

Die Forscher wollen nun herausfinden, ob urbane Bestände künftig für den Erhalt dieser Wildtierart in Deutschland von Bedeutung sein könnten. Dazu untersuchen sie die Populationsdynamik, die Habitatnutzung und den Gesundheitszustand ländlicher, urbaner und suburbaner Wildkaninchenpopulationen. (red, derStandard.at, 8.2.2015)