Rom - Die Regierung in Rom will sein Veräußerungsprogramm in Bewegung bringen. Das italienische Wirtschaftsministerium hat Bank of America Merrill Lynch beauftragt, als Berater die Teilprivatisierung der italienischen Staatsbahnen Ferrovie dello Stato (FS) zu flankieren, berichteten italienische Medien am Sonntag.

Die Teilprivatisierung soll noch heuer erfolgen. Bis zu 40 Prozent der FS sollen Indiskretionen zufolge an die Börse gebracht werden, was Italiens Staatskassa bis zu vier Milliarden Euro bringen soll. Dabei handelt es sich um die größte Operation, die die Regierung Renzi zum Abbau der Verschuldung plant. Der Staat will auch 40 Prozent der Anteile an der Post und 49 Prozent an der Flugsicherungsgesellschaft Enav veräußern.

Schon in den nächsten Tagen will die Regierung in Rom laut einem Bericht der Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore" einen sechsprozentigen Anteil an dem Energiekonzern Enel an die Börse bringen. Damit will die Regierung zwei Milliarden Euro eintreiben. Der Beschluss, einen Enel-Anteil zu privatisieren, war bereits im vergangenen Jahr ergriffen worden, war jedoch wegen schlechten Bedingungen auf den Finanzmärkten auf Eis gelegt worden.

Die Regierung hofft, durch die Verkäufe insgesamt zehn Milliarden Euro einzunehmen. Laut Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan ist die Marktlage für Privatisierungen bisher unvorteilhaft gewesen. Die Ausgangslage habe sich aber nun nachhaltig zum Positiven verändert, sodass man jetzt zuversichtlich über die Privatisierungen sei. (APA, 8.2.2015)