Wien – Geht es nach der Chefin der Inneren Stadt, Ursula Stenzel (ÖVP), soll die ganze Wiener City innerhalb des Rings zur Begegnungszone werden. Einzig Straßen für den städtischen Busverkehr sowie die Fußgängerzonen sollen bleiben, erklärte die Bezirksvorsteherin am Dienstag in einer Aussendung. Der nächste Schritt: Stenzel will die Stadt um eine Machbarkeitsstudie für ihre Pläne bitten.

Mit der Gleichberechtigung von Autos, Fußgängern und Fahrradfahrern in der gesamten Inneren Stadt will Stenzel den "seit langem schwelenden Konflikt" um die Errichtung einzelner Begegnungszonen beenden. Alle Gassen und Straßen sollen Teil des neuen "mutigen Verkehrskonzepts" werden, einzig Fuzos und jene Straßen, in denen die Busse der Wiener Linien verkehren, sollen aus Sicherheitsgründen bestehen bleiben. Touristenbusse müssen nach Stenzels Plänen dagegen draußen bleiben.

"Schilderwald"

Ihre Idee will Stenzel spätestens nach der Einrichtung aller Anrainerparkplätze, die derzeit läuft, an die Stadt herantragen: In einer Machbarkeitsstudie soll unter anderem untersucht werden, inwieweit das schon bestehende Radnetz "in das Projekt Begegnungszone einbezogen werden" kann. Positiver Nebeneffekt laut Stenzel: Der momentan herrschende "Schilderwald an Verkehrszeichen" werde dadurch schlagartig reduziert.

Unklar ist jedoch, ob die Bezirksvorsteherin diese Idee noch persönlich wird umsetzen können. Denn im November des Vorjahres hatte die ÖVP überraschend angekündigt, Stenzel für die kommende Wien-Wahl nicht mehr aufstellen zu wollen. Stattdessen wurde Markus Figl zum Spitzenkandidaten für die Bezirksvertretungswahl nominiert. Ob Stenzel mit einer eigenen Liste antreten wird, ließ sie bisher offen.

Vassilakou: "It's a deal"

Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) zeigte sich von Stenzels Idee angetan und versprach, die gewünschte Machbarkeitsstudie "sofort auf den Weg zu bringen". In der Studie sollen alle Gassen der Inneren Stadt daraufhin geprüft werden, ob sie als Begegnungszone geeignet sind und wie eine Umsetzung möglich wäre – abgesehen von bestehenden Fußgängerzonen. "It's a deal, Frau Stenzel", meinte Vassilakou in einer Aussendung. Stenzel wollte aus Sicherheitsgründen zudem noch jene Straßen ausnehmen, in denen die Busse der Wiener Linien unterwegs sind. (APA, 10.2.2015)