Berlin/Athen - Angesichts des ungelösten Schuldenstreits mit Griechenland ist die deutsche Bundesregierung zu einer Überbrückungslösung bereit. Mit Blick auf das Ende Februar auslaufende europäische Hilfsprogramm sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Mittwoch in Berlin, es wäre "sicher das Vernünftigste, das noch etwas zu strecken".

Dies würde aber nur Sinn machen, wenn Griechenland beabsichtige, die bisherigen Vereinbarungen zu dem Programm auch zu erfüllen.

Die Finanzminister der Eurozone sollen am Nachmittag zu einem Sondertreffen im Schuldenstreit mitGriechenland zusammenkommen. Bei der Zusammenkunft in Brüssel am Tag vor dem EU-Gipfel soll die neue griechische Regierung darlegen, wie sie sich die Zukunft des Hilfsprogramms der europäischen Partner vorstellt.

Keine "abschließende Festlegungen"

Nach Einschätzung des Berliner Ministeriumssprechers ist bei dem Treffen nicht mit "abschließenden Festlegungen" zu rechnen. Nicht in Frage stehe, dass für die europäischen Hilfsleistungen auch eine Gegenleistung Griechenlands erbracht werden müsse. "Die Erbringung dieser Gegenleistung wird auch in Zukunft überprüft werden müssen", fügte er hinzu.

Ob das Prüfgremium weiterhin als "Troika" bezeichnet werde oder einen anderen Namen bekomme, ändere nichts an dem Grundprinzip. "Es gilt, dass neue Etiketten nicht die Grundlage der Zusammenarbeit außer Kraft setzen können", sagte der Sprecher.

Das aktuelle Hilfsprogramm in Höhe von 240 Mrd. Euro läuft Ende Februar aus. Ohne eine Anschlussfinanzierung droht Griechenland bald die Pleite. Eine Streckung des Programms würde der griechischen Regierung mehr Zeit geben, eine Lösung im Schuldenstreit mit den anderen europäischen Ländern zu finden. (APA, 11.2.2015)