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2011 war zwischen US-Präsident Obama und Facebook-Chef Mark Zuckerberg noch eitel Wonne - nach den NSA-Enthüllungen ist das anders

Foto: Reuters/Young

Alle zusammenbringen: "Industrie, IT-Konzerne, Sicherheitsbehörden und Datenschützer, sowie Juristen, die sich auf diesen Bereich spezialisiert haben". So formulierte US-Präsident Barack vor einem Monat die Einladung zu einer Cybersecurity-Konferenz, die am Freitag in Stanford startet. Allerdings sind nicht alle gekommen: Die CEOs von Google, Facebook und Yahoo und damit drei der wichtigsten Entscheidungsträger im IT-Bereich werden dem Gipfel fernbleiben. Die Konzerne werden stattdessen ihre Abteilungsleiter für IT-Sicherheit nach Stanford entsenden.

Ablehnung und Distanz

Das Weiße Haus zeigt sich offiziell damit zufrieden. Bloomberg BusinessWeek bezeichnet die Absagen jedoch als hochsymbolische Geste, die Ablehnung und Distanz anzeigen soll. Besonders Google und Facebook hatten sich nach den NSA-Enthüllungen empört gezeigt und mehrfach für mehr Privatsphäre und Datenschutz plädiert. Google und Apple traten sogar in offenem Streit mit dem FBI, das den beiden Konzernen Verschlüsselung bei mobilen Anwendungen verbieten wollte.

Priorität

Apple-Chef Tim Cook wird aber am Gipfel teilnehmen, genauso wie die CEOs von beispielsweise Symantec, der Bank of America und MasterCard. Obama will bei der Konferenz Hackerangriffe thematisieren. Besonders seit dem Sony-Hack vergangenen Herbst stehen erhöhte Schutzmaßnahmen auf der Agenda der US-Regierung weit oben – dafür ist Obama auch bereit, Millionenbeträge zur Verfügung zu stellen. Die Distanz der großen IT-Konzerne ist aber auch relevant, da diese als Wahlkampfspender Bedeutung erlangt haben. Parteiinsider befürchten nun, dass der künftige demokratische Präsidentschaftskandidat mit weniger Unterstützung rechnen muss. (fsc, derStandard.at, 13.2.2015)